In Schweden wird ein Nato-Beitritt immer beliebter. In einer Umfrage sprachen sich 57 Prozent dafür aus. Auch Finnland will einen möglichen Beitritt prüfen.
ARCHIV - Die Nato-Fahne (m.) und die der Nato-Mitgliedsländer wehen vor dem NATO-Hauptquartier. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa
ARCHIV - Die Nato-Fahne (m.) und die der Nato-Mitgliedsländer wehen vor dem NATO-Hauptquartier. Foto: Olivier Matthys/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Olivier Matthys
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Schweden wollen einer Umfrage zufolge 57 Prozent der Befragten der Nato beitreten.
  • Im Vergleich zum Vormonat stieg der Anteil an Befürwortern um sechs Prozentpunkte.
  • Auch Finnland will abklären, ob das an Russland grenzende Land der Nato beitreten will.

Immer mehr Menschen in Schweden wünschen sich einer neuen Meinungsumfrage zufolge einen Nato-Beitritt ihres Landes. 57 Prozent der Befragten sprachen sich in der Umfrage des Instituts Demoskop im Auftrag der Zeitung «Aftonbladet» dafür aus, dass Schweden dem Militärbündnis beitreten sollte. Das waren sechs Prozentpunkte mehr als im vergangenen Monat und demnach der höchste Wert seit Beginn entsprechender Messungen. Dagegen waren hingegen 21 Prozent, die restlichen 22 Prozent waren unentschlossen.

Besonders unter Wählerinnen und Wählern der regierenden Sozialdemokraten nahm die Zahl der Befürworter stark zu. Sie liegt nun bei 41 Prozent und somit zwölf Prozentpunkte über dem Wert aus dem Vormonat. Die Partei von Regierungschefin Magdalena Andersson hatte sich in der Vergangenheit gegen eine Nato-Mitgliedschaft und für die traditionelle militärische Bündnisfreiheit des Landes ausgesprochen.

«Wladimir Putins Krieg zeigt, dass wir der Nato beitreten müssen»

Der Ukraine-Krieg hat jedoch sowohl in Schweden als auch in Finnland eine Debatte über eine Aufnahme in die Nato ausgelöst. Auch das sozialdemokratisch geprägte «Aftonbladet» selbst änderte nun seine Ansicht: «Wladimir Putins Krieg zeigt, dass wir der Nato beitreten müssen, um Schwedens Sicherheit zu garantieren», schrieb die Zeitung am Mittwoch in einem Leitartikel, in dem sie ihre geänderte Position näher erläuterte.

Finnland und Schweden sind bislang enge Nato-Partner, aber keine Mitglieder. Der russische Einmarsch in die Ukraine könnte jedoch dazu führen, dass sich die beiden nordischen Länder schon bald dazu entschliessen, die Aufnahme in das Bündnis zu beantragen.

Finnlands Regierungschefin Sanna Marin hat angekündigt, dass ihr Land in der Frage innerhalb der kommenden Wochen einen Beschluss fassen könnte. Ab Mittwoch wollte das finnische Parlament in Helsinki über eine sicherheitspolitische Analyse der Regierung debattieren, die auch Vorteile und Risiken eines Nato-Beitritts aufzeigt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ukraine KriegParlamentRegierungKriegNATO