Ungarn: Momentum-Chef Fekete-Györ tritt nach Vorwahl-Debakel zurück
Nach seinem schlechten Abschneiden bei der oppositionsinternen Vorwahl in Ungarn ist der Vorsitzende der liberalen Momentum-Partei, Andras Fekete-Györ, zurückgetreten. «Die Delegiertenversammlung der Momentum-Bewegung hat mir im Lichte meines Ergebnisses bei der Vorwahl um die Spitzenkandidatur (der Opposition bei der Parlamentswahl 2022) das Vertrauen entzogen», schrieb Fekete-Györ in der Nacht zum Montag auf seiner Facebook-Seite.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Vertrauensabstimmung der Delegiertenversammlung hatte der 32-jährige Politiker selbst beantragt.
In der ersten Runde der Oppositions-Vorwahl war er mit nur drei Prozent der Stimmen auf dem letzten Platz gelandet. Momentum ist die jüngste Partei in Ungarn. Bei der Europawahl 2019 kam sie auf Anhieb ins Strassburger Parlament. Ihre zwei Abgeordneten schlossen sich der liberalen Renew-Fraktion an.
Die Opposition in Ungarn will bei den nächsten Wahlen mit einer gemeinsamen Liste, gemeinsamen Direktkandidaten und einem gemeinsamen Spitzenkandidaten antreten. Am Sonntag begann die zweite Runde der Vorwahl zur Ermittlung jenes Politikers, der im Frühjahr 2022 den seit zwölf Jahren regierenden rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban herausfordern wird.
Ursprünglich waren die drei Erstplatzierten der ersten Runde qualifiziert. Nach dem Rückzug des links-grünen Budapester Oberbürgermeisters Gergely Karacsony entscheidet sich das Rennen zwischen der Sozialdemokratin Klara Dobrev und dem parteilosen Bürgerlichen Peter Marki-Zay. Letzteren unterstützen nun Karacsony und auch die Momentum-Partei. Die Abstimmung dauert bis zum Samstag.