Pride-Parade in Ungarn verboten
In Ungarn hat die Polizei eine Pride-Parade unter Verweis auf eine Verfassungsänderung verboten. Die Veranstalter wollen sich davon nicht aufhalten lassen.

In Ungarn hat die Polizei eine Pride-Parade in Pecs im Süden des Landes verboten. Die Polizei verwies in ihrer am Freitagabend mitgeteilten Entscheidung auf eine Verfassungsänderung, mit der Pride-Paraden verboten werden können.
Die Organisatoren erklärten, das Verbot sei ein «schwerer Schlag» für LGBTQ-Menschen in Ungarn. Sie kündigten aber an, die Parade am 4. Oktober ungeachtet des Verbots abzuhalten: «Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen», erklärte der Verein Diverse Youth Network.
In der Hauptstadt Budapest hatte Ende Juni trotz eines polizeilichen Verbots eine Rekordzahl von bis zu 200'000 Menschen für die Rechte von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten demonstriert. Auch dutzende Mitglieder des EU-Parlaments nahmen teil, um ihre Solidarität zu zeigen.
Regierung unter Orbán schränkt LGBTQ-Rechte ein
Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán schränkt seit Jahren unter dem Vorwand des «Kinderschutzes» die Rechte von LGBTQ-Menschen ein. Mitte März verabschiedete das ungarische Parlament eine Gesetzesänderung, die auf ein Verbot von Pride-Paraden abzielt.
Die Abkürzung LGBTQ steht für Lesben, Schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und queere Menschen.