Russland hat an der Grenze zur Ukraine Truppen stationiert. Nun bittet die Ukraine um Hilfe von der Nato, um ein «Abschreckungspaket» zu erarbeiten.
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, bei einer Pressekonferenz. Foto: Leah Millis/Pool Reuters via AP/dpa
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, bei einer Pressekonferenz. Foto: Leah Millis/Pool Reuters via AP/dpa - sda - Keystone/Pool Reuters via AP/Leah Millis

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat an der Grenze zur Ukraine Truppen, schwere Waffen und Drohnen stationiert.
  • Nun fordert die Ukraine mehr Unterstützung von der Nato.
  • Ziel ist es, ein «Abschreckungspaket» zu erarbeiten.
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Die Ukraine wünscht sich von der Nato eine noch stärke Unterstützung im Konflikt mit Russland. «Wir werden die Verbündeten aufrufen, gemeinsam mit der Ukraine ein aus drei Schichten bestehendes Abschreckungspaket zu erarbeiten.» Dies sagte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch kurz vor Gesprächen mit Kollegen aus den 30 Nato-Staaten.

Die erste Schicht bestehe daraus, gegenüber Russland klar zu kommunizieren, welche Konsequenzen aggressive Handlungen gegen die Ukraine hätten. Zweitens solle es ein Paket von Wirtschaftssanktionen geben, die im schlimmsten Fall gegen Russland verhängt werden würden. Der dritte Punkt sei eine noch stärkere Zusammenarbeit zwischen der Nato und der Ukraine im Bereich Militär und Verteidigung.

Worst-Case-Szenario soll verhindert werden

«Wenn wir zusammenarbeiten und koordiniert handeln, sind wir zuversichtlich, dass wir Präsident Putin davon abhalten können, das Worst-Case-Szenario zu wählen. Dies wäre eine militärische Operation», sagte Kuleba. Auf die Frage, ob sein Land auch zusätzliche Waffenlieferungen erwarte, antwortete er: «Russland will, dass die Ukraine schwach bleibt. Die Ukraine bei der Stärkung ihrer Verteidigungsfähigkeiten zu unterstützen, heisst also auch, Russland abzuschrecken.»

Krim Ukraine Krieg
Blick auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim, die 2014 von Russland annektiert wurde. - Keystone

Hintergrund des Appells von Kuleba sind Erkenntnisse der Nato und der Ukraine. Russland hat an der Grenze zur Ukraine erneut ungewöhnlich grosse Kontingente gefechtsbereiter Truppen sowie schwere Waffen und Drohnen stationiert.

Die Ukraine beziffert die Zahl der russischen Soldaten an der Grenze inzwischen auf 115 000. Die Entwicklungen wecken böse Erinnerungen an 2014. Damals hatte sich Russland die Halbinsel Krim einverleibt.

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