Der Ukraine-Krieg verursacht unsägliches Leid in der Zivilbevölkerung. Selbst in kleinen Dörfern werden Menschen schwer misshandelt und getötet.
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Die Verzweiflung ist gross: Ein im Ukraine-Krieg geflüchteter Mann aus Kiew. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als zwei Wochen dauert der Krieg in der Ukraine nun schon an.
  • In vielen Orten finden seit Tagen Kämpfe und Luftangriffe statt.
  • Nun gibt es Berichte dazu, wie die Truppen mit den Menschen in Dörfern umgehen.

Seit Tagen werden im Ukraine-Krieg Städte wie Kiew und Mariupol attackiert. Doch die russischen Truppen machen auch vor kleinen Dörfern nicht halt. Nun sind Berichte darüber aufgetaucht, wie die Soldaten dort die Zivilbevölkerung peinigen. Die Bilder, die Augenzeugen von den Einnahmen malen, sind abscheulich.

Der britische «Guardian» zitiert Bewohner, die ihre Dörfer verlassen mussten und von ihren Erlebnissen in Online-Gruppen erzählen. Augenzeuge Mykola etwa berichtet aus dem Kiewer Vorort Andriiwka: «Sie warfen Granaten auf die Strasse. Ein Mann verlor sein Bein, und am nächsten Tag starb er

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Andriiwka liegt in der Nähe von Kiew. Russland hat es sich zum Ziel gesetzt, die Hauptstadt im Ukraine-Krieg einzunehmen. - Google Maps

Danach hätten die Soldaten auf Fenster geschossen und eine Frau getroffen. «Ihre Kinder konnten sich verstecken.»

Dorfbewohner: «Bruder auf offener Strasse hingerichtet»

Mykola habe in der Nähe seines Bruders Dmytro gewohnt, erzählt er weiter. «Er kam mit erhobenen Händen aus dem Haus. Sie haben ihn geschlagen und auf offener Strasse hingerichtet.»

Die Frau von Dmytro habe zusehen müssen und beobachtete auch, wie ihr Nachbar so getötet wurde. Seine Familie geht davon aus, dass die Männer erschossen wurden, weil sie die ukrainische Armee vorher als Freiwillige unterstützt hatten.

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Menschen aus Vororten von Kiew sitzen nach der Evakuation in einem Bus, der sie aus der Gefahrenzone bringen soll. - Keystone

Am Tag danach hätten die russischen Soldaten an jedem Haus geklingelt, um Handys und Laptops einzuziehen. «Diejenigen, die in unser Haus kamen, haben sich okay benommen. Aber sie sagten uns, dass es gut ist, dass wir einen Keller und Wasser haben. Denn wir würden nun sechs Tage lang bombardiert.»

Russen schiessen im Ukraine-Krieg auf Autos mit Kindern

Wenige Tage später beschlossen Mykola und seine Familie, zu flüchten. Zunächst wollten sie die Soldaten um Erlaubnis bitten, doch sie feuerten sofort Warnschüsse ab, als sie sich ihnen näherten. Also machten sie sich ohne Erlaubnis auf den Weg.

«Als wir weggefahren sind, schossen sie auf unser Auto, obwohl wir das Wort ‹Kinder› an die Fenster geschrieben hatten. Aber das hat sie nicht sonderlich interessiert», berichtet die Tochter des erschossenen Dmytro aus dem Ukraine-Krieg.

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