Nach der Entlassung des Geheimdienstchefs mitten im Ukraine-Krieg hat Wolodymyr Selenskyj dessen bisherigen Stellvertreter zum Interimschef gemacht.
ARCHIV - Der nun geschasste Geheimdienst-Chef Iwan Bakanow ist ein Jugendfreund Selenskyjs. Foto: Ukrainian Presidential Press Off/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
ARCHIV - Der nun geschasste Geheimdienst-Chef Iwan Bakanow ist ein Jugendfreund Selenskyjs. Foto: Ukrainian Presidential Press Off/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa - sda - Keystone/Planet Pix via ZUMA Press Wire/Ukrainian Presidential Press Off
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wolodymyr Selenskyj hat Wassyl Maljuk vorübergehend zum Chef des Geheimdienstes ernannt.
  • Er war zuvor Stellvertreter des geschassten Iwan Bakanows.
  • Selenskyj hat zahlreiche Geheimdienst-Mitarbeiter wegen Landesverrats verlassen.

Einem Erlass vom Montag zufolge soll Wassyl Maljuk vorerst den Geheimdienst SBU leiten. Der 39-Jährige war seit März der erste Stellvertreter von Bakanow. Der Militär hat seine juristische Ausbildung an der Geheimdienstakademie erhalten und danach in den Korruptionsbekämpfungsstrukturen der Behörde gearbeitet.

Ukraine-Krieg: Selenskyj entlässt Jugendfreund

Am Vortag hatte Selenskyj seinen Jugendfreund Bakanow, der mehr als 30'000 Mitarbeiter leitete, von der Leitung des SBU entfernt. Die Entlassung Bakanows sowie die von Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mit einer hohen Zahl an Überläufern begründet. Sie sollen aus dem ukrainischen Sicherheitsapparat zu den russischen Besatzern im Ukraine-Krieg übergelaufen sein.

Medien verwiesen allerdings auch darauf, dass der 47-jährige Bakanow als Fachfremder nur wenig Autorität unter seinen Angestellten genossen habe. Der jetzige Interimschef Maljuk wiederum soll laut Medienberichten erst kürzlich an der Festnahme eines ehemals hochrangigen SBU-Beamten beteiligt gewesen sein, der wegen der mutmasslichen Übermittlung von geheimen Informationen an Russland unter dem Verdacht des Hochverrats steht.

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