Russland erhöht mitten im Ukraine-Krieg das Maximalalter für Wehrpflichtige. Männer im Alter von bis zu 30 Jahren sollen künftig eingezogen werden.
Ukraine-Krieg
Russische Rekruten steigen auf einem Bahnhof in der russischen Region Wolgograd in einen Zug (Archivbild). - Uncredited/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland erhöht das Höchstalter für Wehrpflichtige im Ukraine-Krieg auf 30 Jahre.
  • Die Neuregelung der Armee könnte Hunderttausende zusätzliche Wehrpflichtige bringen.
  • Bisher lag das Höchstalter bei 27 Jahren.
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Mitten im Ukraine-Krieg will Russland das Höchstalter für den Einzug von Wehrpflichtigen um drei Jahre anheben.

Künftig sollten Männer bis 30 Jahre in die Armee eingezogen werden können. Dies kündigte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, am Freitag in Moskau an. Bislang liegt das Höchstalter bei 27 Jahren.

Das Mindestalter soll hingegen bei 18 Jahren bleiben, wie die staatliche Agentur Interfax unter Berufung auf Kartapolow berichtete. Zwischenzeitlich war angekündigt worden, dass es auf 21 Jahre erhöht werden soll. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung vom nächsten Frühjahr an gelten. Das Parlament muss noch zustimmen.

Schoigu stellte Änderungen in Aussicht

Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte bereits Ende vergangenen Jahres Änderungen in Aussicht gestellt. Beobachter erklärten dies mit der geplanten Aufstockung der Streitkräfte von derzeit 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten. Zugleich wiesen unabhängige Medien darauf hin, dass die Neuregelung der Armee Hunderttausende zusätzliche Wehrpflichtige bringen könnte. Das Höchstalter für die Einberufung von Reservisten wurde kürzlich erst von 50 auf 55 Jahre angehoben.

Wladimir Putin
Sergej Schoigu wurde Mitte Mai dem Amt des russischen Verteidigungsministers entzogen. - keystone

Russland führt seit Februar vergangenen Jahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine – mit hohen Verlusten auch in den eigenen Reihen. Um mehr Soldaten an die Front schicken zu können, liess Präsident Wladimir Putin im Herbst bereits 300'000 Reservisten mobilisieren.

Wehrpflichtige hingegen werden offiziell nicht ins Kriegsgebiet geschickt. Doch insbesondere in den ersten Kriegsmonaten gab es immer wieder Berichte über ihren Einsatz im Ukraine-Krieg. Zudem können sie Aufgaben zur Sicherung des Hinterlands übernehmen.

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