Britische Geheimdienste glauben, dass sich Russland auf eine Ausweitung des Wehrdienstes vorbereitet. Damit sollen die Streitkräfte verstärkt werden.
Russland Soldaten
Das Alter für die Einberufung zur Wehrpflicht soll in Russland angehoben werden. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will offenbar das Alter für die Wehrpflicht anheben.
  • Künftig sollen 21- bis 30-Jährige einberufen werden, statt 18- bis 27-Jährige.

Russlands Behörden bereiten sich nach Einschätzung britischer Geheimdienste wahrscheinlich auf eine Ausweitung des Wehrdienstes vor, um die Streitkräfte zu verstärken. Am 13. März sei im russischen Unterhaus ein Gesetzentwurf eingebracht worden, wonach künftig Männer im Alter zwischen 21 und 30 Jahren einberufen werden sollen statt wie bisher Männer zwischen 18 und 27 Jahre, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit.

«Das Gesetz wird voraussichtlich verabschiedet und würde dann im Januar 2024 in Kraft treten», hiess es in London. Seit der Zeit der Sowjetunion beruft Russland zweimal jährlich Wehrpflichtige ein. «Offiziell schliesst Russland Wehrpflichtige weiterhin von Operationen in der Ukraine aus, obwohl mindestens Hunderte wahrscheinlich zum Einsatz gekommen sind – durch Verwechslungen der Behörden oder nachdem sie zum Unterzeichnen von Verträgen gezwungen worden sind», schrieb das britische Ministerium.

Viele beantragen Befreiung von der Wehrpflicht

Nach Angaben der Geheimdienste beantragen viele 18- bis 27-Jährige derzeit die Befreiung von der Wehrpflicht, indem sie darauf verweisen, dass sie sich in der Hochschulausbildung befinden. Die Behörden änderten die Altersspanne nun wahrscheinlich, um die Truppenstärke zu erhöhen, hiess es. «Selbst wenn Russland weiterhin auf den Einsatz von Wehrpflichtigen im Krieg verzichtet, werden zusätzliche Wehrpflichtige eine grössere Zahl von professionellen Soldaten für Kampfhandlungen verfügbar machen.»

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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