Nach der Mobilmachung ist vor der Mobilmachung: Der Kreml will laut Militärexperten erneut russische Bürger für den Ukraine-Krieg einziehen.
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Wladimir Putin bei einem Meeting des russischen Sicherheitsrats am 18. November. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland bereite derzeit eine geheime Mobilmachung vor, sagen amerikanische Experten.
  • Noch in diesem Winter könnten die Bürger demnach für den Militärdienst aufgeboten werden.
  • Derweil verlassen zahlreiche russische Raketen das Nachbarland Belarus.

Ende Oktober hat Russland nach eigenen Angaben seine Teilmobilmachung von 300'000 Reservisten für den Ukraine-Krieg abgeschlossen. Nun soll Präsident Wladimir Putin bereits die nächste Mobilmachung planen.

Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen «Institute for the Study of War» (ISW) hervor. Gemäss den Militärexperten will der Kreml die erneute Mobilisierung allerdings geheim halten.

St.Petersburger soll Aufgebot bereits erhalten haben

Das ISW beruft sich auf russische Telegram-Chats. In diesen wurde am Freitag über eine mögliche Mobilisierung diskutiert.

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Kremlchef Putin besucht im Herbst 2022 russische Soldaten.
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Russische Soldaten trainieren für den Ukraine-Krieg.
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Ukraine: Russische Soldaten im Ukraine-Krieg im Gebiet Cherson. (Archivbild)
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Russlands Waleri Gerassimow (66) gilt als einer der «Architekten» des Ukraine-Kriegs.

Es zirkulierte demnach ein Bild eines Dokuments, welches ein Mann aus St.Petersburg erhalten haben soll. In diesem wird er offenbar für eine Rekrutierung im Januar 2023 aufgeboten.

Als weitere Indizien nennt das ISW Berichte von Militär-Bloggern. Laut ihnen soll die Mobilmachung im Dezember oder im Januar beginnen. Zudem würden Staatsangestellte gemäss einer russischen Quelle auf eine solche Rekrutierungswelle vorbereitet, heisst es weiter.

Bereitet Ihnen der Ukraine-Krieg Sorgen?

Im September hat Russland die erste Teilmobilmachung angekündigt. Laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurde diese im Oktober beendet. Weitere solche Massnahmen seien nicht geplant, sagte Moskau damals. Man wolle stattdessen nur noch auf Freiwillige setzen.

Russland zieht im Ukraine-Krieg Raketen aus Belarus ab

Wie unter anderem der britische «Mirror» berichtet, droht im Ukraine-Krieg eine weitere Eskalation. Putin hat demnach fast 100 Exemplare der S-300- und S-400-Raketen aus Belarus abgezogen.

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Russlands Präsident Wladimir Putin und sein belarusischer Amtskollege Alexander Lukaschenko bei einem Treffen während des Ukraine-Kriegs. - Keystone

Ein Analyst nennt gegenüber dem «Mirror» zwei mögliche Gründe dafür. Einerseits könnte sich Russland so gegen ukrainische Vergeltungsangriffe – wegen des heftigen Raketenbeschusses in den letzten Tagen – schützen wollen.

Andererseits könnte Moskau den Einsatz einer sogenannten «schmutzigen Bombe» planen, so der Analyst. Dabei handelt es sich um einen Sprengkörper, der bei der Explosion radioaktives, chemisches oder biologisches Material freisetzt.

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