Der Geheimdienst des russischen Nachbarslands Litauen glaubt, dass der Kreml den Ukraine-Krieg noch zwei weitere Jahre fortsetzen kann.
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Der 31-jährige Mykolai zeigt sein durch einen Bombenangriff zerstörtes Haus in Moschtschun in der Nähe von Kiew. Foto: Thibault Camus/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Thibault Camus

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland habe die Ressourcen, um den Ukraine-Krieg noch zwei weitere Jahre zu führen.
  • Das erklärte der litauische Geheimdienst am Donnerstag.
  • Russland werde zudem «zunehmend totalitär», so Oberst Elegijus Paulavicius.
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Russland ist nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste in der Lage, den Ukraine-Krieg weitere zwei Jahre fortzusetzen. «Wir schätzen, dass die Ressourcen, die Russland heute zur Verfügung stehen, ausreichen würden, um noch zwei Jahre lang einen Krieg mit der gleichen Intensität wie heute zu führen.» Das sagte Oberst Elegijus Paulavicius von Militärgeheimdienst am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Behörde.

Russische Truppen starteten am 24. Februar 2022 den Ukraine-Krieg. In dem Krieg wurden bisher Tausende Soldaten beider Seiten und nach UN-Angaben mehr als 8000 Zivilisten getötet.

Ukraine-Krieg: «Russland bleibt mittelfristig eine Bedrohung»

Russland werde unter Präsident Wladimir Putin «zunehmend totalitär», hiess es weiter in dem Bericht. Der Krieg in der Ukraine untergrabe aber «die politischen und wirtschaftlichen Grundlagen des Regimes». Die Misserfolge auf dem Schlachtfeld, weitere Mobilisierungen und eine Verschlechterung der Wirtschaftslage könnten negative Folgen für dessen Stabilität haben.

«Im aktuellen sozialen und politischen Umfeld ist die wahrscheinlichste Alternative zu Putins Regime ein anderes autoritäres Regime», schrieben die litauischen Geheimdienste. Russland bleibe damit «wahrscheinlich zumindest mittelfristig eine Bedrohung und Quelle der Instabilität in der Region.»

Wird der Ukraine-Krieg bald enden?

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Nach Einschätzung der Geheimdienste schränkt der Krieg die militärischen Fähigkeiten Russlands in dem Gebiet um das frühere Königsberg und im Westen Russlands nur in gewissem Masse und vorübergehend ein.

Negativ auf die Sicherheit Litauens und anderer Nato-Staaten in der Region wirke sich auch Russlands «uneingeschränkte Möglichkeit» aus, seine Truppen nach Belarus zu entsenden. Dies verkürze die Vorwarnzeit, sagte Paulavicius der Agentur BNS zufolge.

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