Ukraine Krieg: Putins Hightech-Waffen müssen im Lager bleiben
Die Russen sind im Besitz von modernen Hightechwaffen – im Ukraine-Krieg kommen diese aber kaum zum Einsatz. Denn die westlichen Sanktionen wirken.

Das Wichtigste in Kürze
- Schon mehrmals wurden im Ukraine-Krieg modernste Waffen angewendet.
- Trotzdem setzt Putin vor allem auf alte Technik.
- Der Munitions-Nachschub für die neuen Waffen ist wegen westlichen Sanktionen schwierig.
Der Einsatz der Hyperschallrakete «Kinschal» stellte Anfang März im Ukraine-Krieg eine neue Eskalationsstufe dar. Gross war die Angst des Westens, Wladimir Putin könnte mit modernster Kriegsführung rasch zum Sieg gelangen.
Bei der «Kinschal» handelt es sich um einen der furchterregendsten Neuzugänge der russischen Luftwaffe. Die etwa acht Meter langen Raketen fliegen extrem schnell und extrem hoch, bleiben dabei nach russischen Angaben aber manövrierfähig. Sie sind nach Einschätzung der Nato mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen.
Erstaunlich: Obwohl Russland eigentlich lang erprobte, bewährte Kriegsmittel besitzt, habe Putin zuerst bewusst auf die «neuen» Mittel gesetzt. Das zeigt eine «Spiegel»-Analyse. Es sei ihm vor allem um eine Botschaft an den Westen gegangen: «Seht her, die Rakete funktioniert – und könnte auch euch treffen», schreibt die Zeitung.
Im neuen, modernen Militär-Lager der Russen befinden sich zudem Superpanzer, Tarnkappenflugzeuge und Hightech-Funkgeräte.

«Downgrading der Waffensysteme» im Ukraine-Krieg
Aber: Neben den einigen wenigen Einsätzen der Hyperschallraketen blieben diese neuen Technologien in den russischen Lagern. Die Gründe seien vielfältig – eines der Probleme: Der russische Rüstungsapparat sei, gemessen an seiner Innovationskraft, schlicht zu teuer.
Ausserdem komme es aufgrund westlicher Sanktionen zu Lieferverzögerungen – und damit nur zu wenig Munitions-Nachschub. Experten beobachten gar ein «Downgrading der Waffensysteme». Die neuen Systeme bleiben, wo sie sind, und alte, bewährte Waffen kommen zum Einsatz.