«Historisch»: Selenskyj dankt USA und EU für Sicherheitsgarantien
Nach den zugesprochenen Sicherheitsgarantien äussert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Dankbarkeit gegenüber den USA und der westlichen Partner.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA sprechen der von Russland angegriffenen Ukraine Sicherheitsgarantien zu.
- Präsident Selenskyj äussert auf Social Media seine Dankbarkeit.
- Am Montag reist er, begleitet von zahlreichen europäischen Staatschefs, nach Washington.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die von den USA zugesagten Sicherheitsgarantien als «historisch». Dies schreibt er in einem Post auf X am Sonntagabend.
Die Garantien als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit beider Staaten müssten dahingehend wirksam sein, dass die Ukraine an Land, in der Luft und vom Wasser aus geschützt sei, so Selenskyj weiter. Er hebt auch die Wichtigkeit hervor, dass die Sicherheitsgarantien mit Beteiligung Europas entwickelt werden.

Weiter bedankte sich Wolodymyr Selenskyj in dem Post für die Unterstützung der westlichen Partner. «Die Unterstützung für die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine zeigt sich klar. Es besteht Einigkeit darüber, dass Gewalt kein Mittel sein darf, um Grenzen zu verschieben.»
Am Sonntag traf Wolodymyr Selenskyj in Brüssel EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Gemeinsam wohnten sie einer Videokonferenz der sogenannten «Koalition der Willigen» bei. Zu der Koalition gehören unter anderem Deutschland, Frankreich und Grossbritannien.
Die Konferenz diente vor allem zur Vorbereitung auf Wolodymyr Selenskyjs Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Montag. Der ukrainische Präsident wird neben Ursula von der Leyen auch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz begleitet.
Russland akzeptiert US-Sicherheitsgarantien
Russland ist nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff einverstanden damit, dass die USA und europäische Verbündete der Ukraine NATO-ähnliche Sicherheitsgarantien geben.
«Wir konnten das folgende Zugeständnis gewinnen: Dass die Vereinigten Staaten einen Artikel-5-ähnlichen Schutz bieten können, was einer der eigentlichen Gründe ist, warum die Ukraine der NATO beitreten möchte», sagte Witkoff dem Sender CNN.
Für Kremlchef Wladimir Putin sei ein NATO-Beitritt der Ukraine nicht diskutierbar. «Wir konnten das sozusagen umgehen und eine Vereinbarung erzielen, dass die Vereinigten Staaten einen Schutz ähnlich dem in Artikel 5 bieten könnten.» Die Russen hätten erstmals so einem Szenario zugestimmt.
Artikel 5 des NATO-Vertrags regelt, dass die Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird.
Das nun diskutierte Szenario sähe allerdings nicht die NATO im Verteidigungsfall in der Pflicht – stattdessen würden die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder für die Sicherheit der Ukraine sorgen, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News.
Details des Vorstosses sind noch unklar
Weiter ins Detail ging Witkoff nicht. Die Ukraine als auch die europäischen Verbündeten seien bereits über den Vorschlag in Kenntnis gesetzt worden, sagte Witkoff CNN.
Witkoff zufolge hat Russland zudem die Absicht geäussert, sich in einem Friedensabkommen zu verpflichten, keine weiteren Gebiete in der Ukraine zu besetzen. Auch sollen keine europäischen Grenzen überschritten werden, sagte er bei Fox News.
Witkoff betonte bei CNN, dass sich Russlands erstmals in den Verhandlungen bewege und zu Eingeständnissen bereit sei. «Jetzt müssen wir darauf aufbauen und ein Abkommen für die Ukrainer erzielen, das ihnen Selbstbestimmung und den Schutz ihrer souveränen Grenzen ermöglicht.»