Ukraine-Krieg: Putins Bürger fürchten sich vor Winter

Milena Zürcher
Milena Zürcher

Russland,

Die im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen treffen die russische Wirtschaft hart. Bürgerinnen und Bürger fürchten sich vor einem «schweren» Winter.

wirtschaft russland ukraine-krieg
Eine Frau steht vor einem halb leeren Regal in einem Supermarkt in Moskau. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die infolge des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen treffen Russlands Wirtschaft hart.
  • Viele Russinnen und Russen fürchten sich daher vor dem nahenden Winter.
  • Der Kreml versucht, das Volk mit angeblich tiefen Arbeitslosenquoten bei Laune zu halten.

Während Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg weiterhin militärische Macht demonstriert, wächst im Landesinneren die Angst vor dem Winter. Die vor einem halben Jahr verhängten Sanktionen machen der russischen Wirtschaft zu schaffen.

Aufgrund des Rückzugs westlicher Firmen und das Fehlen von Ersatzteilen müssen viele russische Betriebe schliessen. Den Angestellten drohen Jobwechsel oder Arbeitslosigkeit – und generell ein teureres Leben.

Sanktionen in Ukraine-Krieg führen zu Jobverlusten

«Wir erwarten noch schlimmere Zeiten», sagt die Ingenieurin Swetlana aus Lipezk gegenüber der deutschen «Bild»-Zeitung. «Im Herbst und Winter wird es bestimmt richtig schwer.» Viele ausländische Firmen, die Filialen in der Industriestadt eröffnet hatten, schliessen diese bereits wieder.

Die Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs treffen auch die Baubranche, es fehlen Lieferungen von Baumaterialien. Wie Tatjana aus Moskau gegenüber der Zeitung berichtet, stockt der Bau von Schulen und Kindergärten. Starke Reduzierungen des Personals würden dazu führen, dass die Arbeit an den Verbliebenen hängen bleibt – unentgeltlich.

Oksana aus Moskau hatte früher zwei Jobs, welche sie aber im März verlor. Nun musste sie einen Mikrokredit aufnehmen. «Die Preise sind stark gestiegen und wachsen immer noch», sagt sie. «Wir sind auf einfaches Essen und billige Zigaretten umgestiegen, kaufen nichts ausser Lebensmittel

«Mit Horror» warte sie aufs neue Schuljahr. «Dann beginnen die Stunden vom ‹Patriotismus›», sagt sie weiter. Sie wisse nicht, wie sie ihre Tochter davor schützen könne.

Kreml meldet tiefe Arbeitslosigkeit

Derweil versucht der Kreml die Leute bei Laune zu halten. Die russische Agentur Interfax meldete, dass die Arbeitslosigkeit im Juni dieses Jahres nicht gestiegen sei. Im Gegenteil: Sie befände sich mit 3,8 Prozent auf dem tiefsten Niveau seit 1991.

Befürworten Sie die Sanktionen gegen Russland?

Kaum von den Folgen der Sanktionen betroffen sind Staatsangestellte und Fachkräfte in der Informatikbranche. Aus Angst die hochqualifizierten Mitarbeitenden an den Westen zu verlieren, tätigt der Staat dort grosse Investitionen.

Weiterlesen

Bundeshaus Bern
48 Interaktionen
Einstimmiges Urteil
Wladimir Putin Ukraine Krieg
78 Interaktionen
Bei EU-Sanktionen
Ukraine Krieg
60 Interaktionen
«Panisch»
Shoppi Tivoli
Mode & Co.

MEHR IN NEWS

missouri
Stromausfall
ebola
Nach Kongo-Reise
börsen
Zollstreit

MEHR UKRAINE KRIEG

Kernkraftwerk
43 Interaktionen
Wegen Ukraine-Krieg
Ukraine Krieg
33 Interaktionen
Kreml
Selenskyj Ukraine Krieg
103 Interaktionen
Treffen mit Putin?
Russia Istanbul Talks Explainer
13 Interaktionen
Ukraine-Krieg

MEHR AUS RUSSLAND

Kremlsprecher Dmitri Peskow
7 Interaktionen
Peskow
Kremlchef Wladimir Putin
20 Interaktionen
Austausch
stalin metro
2 Interaktionen
Relief
dmitri muratow
4 Interaktionen
«Bedingungslos»