Dalai Lama

Dalai Lama äussert sich zu Nachfolge

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Indien,

Zum 90. Geburtstag bekräftigt der Dalai Lama aus dem Exil, dass die Institution fortbestehen soll. Seine Nachfolge liege allein in den Händen der Tibeter.

Dalai Lama Nachfolge
Mit knapp 90 Jahren stellt der Dalai Lama klar, dass seine Nachfolge allein von den Tibetern geregelt werden soll. - Keystone

Der Dalai Lama hat am Mittwoch in einer Videobotschaft erklärt, dass die Institution des Dalai Lama weitergeführt wird. Er betonte, dass allein die tibetische Organisation Gaden Phodrang für die Nachfolge zuständig sei, wie der «MDR» berichtet.

Die Auswahl des nächsten Dalai Lama solle demnach nach traditioneller tibetischer Praxis erfolgen. China habe laut Dalai Lama kein Mitspracherecht bei der Bestimmung seines Nachfolgers, so das geistige Oberhaupt.

Der Dalai Lama reagierte damit auf anhaltende Forderungen von Tibetern und Buddhisten weltweit. Sie hatten ihn gebeten, die spirituelle Führung nicht enden zu lassen, wie, laut «Spiegel», von vielen befürchtet.

China erhebt Anspruch auf Nachfolgeregelung

Die chinesische Regierung beansprucht seit geraumer Zeit das alleinige Recht, den nächsten Dalai Lama zu bestimmen. Peking betrachtet Tibet als Teil Chinas und sieht sich daher als berechtigt, die Nachfolge zu kontrollieren, wie die «Zeit» berichtet.

Protest Dalai Lama Nachfolge
Der Umgang Chinas mit dem Dalai Lama sorgt seit Jahrzehnten weltweit für Proteste. (Archivbild) - Keystone

China hat bereits angekündigt, einen eigenen Dalai Lama ernennen zu wollen. Dies sorgt seit Jahren für zusätzliche Spannungen zwischen der in Indien ansässigen tibetischen Exilregierung und Peking.

Beobachter erwarten, dass es künftig zwei rivalisierende Dalai Lamas geben könnte. Ein Dalai Lama würde demnach von Tibetern anerkannt, der andere von China eingesetzt.

Friedensnobelpreisträger seit 66 Jahren im Exil

Die tibetischen Buddhisten glauben an die Wiedergeburt ihres spirituellen Oberhaupts. Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, wurde am 6. Juli 1935 geboren, seit 1959 lebt er im Exil in Indien.

Kannst du dir vorstellen, dass es irgendwann mehr als einen Dalai Lama geben wird?

Er ist Friedensnobelpreisträger von 1989 und weltweit für seinen Einsatz für Frieden und Menschenrechte bekannt. Seine Stimme gilt als moralische Autorität im Kampf der Tibeter für Autonomie.

Der Dalai Lama verzichtete 2011 auf seine politische Führungsrolle, bleibt aber das spirituelle Oberhaupt. Die Institution des Dalai Lama soll nun nach seinen Vorgaben und nach tibetischer Tradition fortgeführt werden.

Kommentare

Sledge Hammer

Die gottlosen Kommunisten möchten sich am liebsten in Alles einmischen, unsere Linken sind da 100% auf Linie.

User #1957 (nicht angemeldet)

Ein Dalai Lama gilt gemäß tibetischer Tradition als Trülku (hochrangiger „Wiedergeborener“, konkret als Reinkarnation Avalokiteshvaras). Der Ehrentitel Dalai Lama (tibetisch Gyatso wurde erstmals im Jahre 1578 an Sönam Gyatsho verliehen, als er sich auf Einladung des Fürsten der Tümed-Mongolen Altan Khan zu einer Missionsreise für einige Monate an dessen Hof begab. Er revanchierte sich und verlieh seinerseits dem Mongolenfürsten einen Ehrentitel. Auf diese Weise unterstellte er das Reich Altan Khans seinem geistlichen Schutz und sicherte sich im Gegenzug dessen Unterstützung im Kampf seines Ordens um die Vorherrschaft gegen die rivalisierenden lamaistischen Schulen. Da die beiden Vorgänger Sönam Gyatshos nachträglich als Dalai Lama anerkannt wurden, zählt er selbst als der 3. Dalai Lama nach dem buddhistischen Abt Gendün Drub (1391–1475) und Gendün Gyatsho (1475–1542).

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