Zwei Mütter waren vor dem Ukraine-Krieg nach Österreich geflüchtet. Nun werden sie zurück in ihr Heimatland reisen, da sie um ihren Job bangen.
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Eine Frau umarmt eine geflüchtete Ukrainerin an einem Bahnhof (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei sich in Österreich befindende Ukraine-Mütter werden zurück ins Kriegsgebiet reisen.
  • Die Beamtin und die Lehrerin haben Angst, ansonsten ihren Job zu verlieren.
  • Per Schreiben wurde ihnen ein Ultimatum von ihren Arbeitgebern gesetzt.
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Der Ukraine-Krieg dauert nun schon mehr als zwei Monate. Millionen Menschen haben wegen Putins Aggressionen ihr Heimatland verlassen und sind ins Ausland geflüchtet. Wie nun bekannt wird, müssen einige aber wieder zurück in die Ukraine reisen. Der Grund: Sie haben Angst, ansonsten ihren Job zu verlieren.

Zu den Betroffenen gehören etwa zwei junge ukrainische Mütter, die sich derzeit in Österreich aufhalten. Wie die «Kleine Zeitung» berichtet, wurden die Frauen diese Woche von ihrem Arbeitgeber entsprechend benachrichtigt. Sollten sie sich nicht bis spätestens am 9. Mai wieder auf ihrem Arbeitsplatz in Kiew einfinden, drohe ihnen die Kündigung.

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Bisher hatten die beiden Frauen ihren Lohn noch erhalten, das könnte sich demnach aber ändern. Eine der Frauen, sie arbeitet als Beamtin, meinte deshalb: «Ich glaube, ich muss mit meinen Kindern zurück nach Kiew.» Die andere Frau, eine Lehrerin, steht ebenfalls vor der schwierigen Entscheidung, ob sie dem Schreiben trauen soll.

Die Authentizität des Briefes lässt sich nämlich nicht vollends bestätigen. Auch das österreichische Aussenministerium weiss über eine derartige Anordnung nicht Bescheid. Dort heisst es, dass es immer wieder Falschmeldungen in diesem Bereich gebe.

Ukraine-Krieg: Mehrere Bundesbedienstete erhielten Aufforderung zur Rückkehr

Laut dem ukrainischen Honorarkonsul Friedrich Möstl zeige das Schreiben, sofern es echt ist, jedenfalls das Verständnis der Ukraine zum Krieg. «Das Land muss ja am Laufen bleiben und es braucht dafür auch seine Schlüsselkräfte.»

Demnach sollen auch weitere Bundesbedienstete trotz Ukraine-Krieg die Anordnung zur Rückkehr bekommen haben. Auch Manager von staatlichen und halbstaatlichen Unternehmen, hätten demnach ein solches Schreiben erhalten.

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Millionen Menschen sind wegen vor dem Ukraine-Krieg geflüchtet. - Keystone

Für Günther Salzger ist die Mitteilung trotzdem unfassbar. Gegenüber der «Kleinen Zeitung» sagt der Leiter des Flüchtlingsquartiers in St. Michael: «Eine der Frauen hat mir erzählt, dass 300 Meter neben ihrem Haus in Kiew eine Bombe eingeschlagen hat. Und nun soll sie mit den Kindern in den Krieg fahren?»

Zuvor hatte sich die Gemeinde darum bemüht, für die Frauen Jobs in Österreich zu finden. Die Beamtin hätte eine Stelle in Aussicht gestellt bekommen, die Lehrerin möglicherweise in der örtlichen Schule mithelfen können.

Doch die beiden Mütter sind besorgt und ziehen es offenbar trotzdem vor, in ihre Heimat zurückzukehren. Salzger: «Sie haben mir gesagt, dass sie mit ihren Kindern nach Kiew zurückfahren werden.»

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