Ukraine-Krieg: Mann (42) entkommt Russen-Soldaten mit Velo
Ein 42-jähriger Mann ist im Ukraine-Krieg aus seiner Heimatstadt Sjewjerodonezk geflüchtet. Das Brisante: Der Ukrainer entkam den Russen mit seinem Velo.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit Tagen steht die ukrainische Stadt Sjewjerodonezk unter heftigen Angriffen der Russen.
- Deshalb ist Arif Bagirow (45) vor Kurzem aus seiner Heimatstadt geflüchtet.
- Der Ukrainer legte bei seiner Flucht rund 80 Kilometer mit dem Velo zurück.
In den vergangenen Tagen hat Russland seine Offensive in der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk massiv ausgeweitet. Berichten zufolge könnte der Westen der Provinz Luhansk das nächste Gebiet sein, welches von Putins Truppen erobert wird.

Entsprechend prekär stellt sich im Ukraine-Krieg die Lage für die Bewohner von Sjewjerodonezk dar: Viele Menschen haben die Stadt mittlerweile verlassen.
Darunter auch der 45-jährige Ukrainer Arif Bagirow. Nachdem die Wohnung unter ihm von einer Granate getroffen worden war, entschied er sich, seine Heimatstadt vorübergehend zu verlassen.
Den Weg in Richtung Westen nahm Bagirow teilweise mit seinem Velo auf sich. Die ersten rund 80 Kilometer trat er in die Pedale, was ungefähr sieben Stunden dauerte.
Der Medienmanager schaffte es schliesslich bis Bakmut, von wo aus er einen Bus in die relative Sicherheit von Dnipro nahm.

Ukraine-Krieg: Riskante Velotour im Granaten-Hagel
Gegenüber «Daily Mail» fasst Bagirow seine Flucht in einem Interview zusammen: «Ich sitze seit elf Jahren im Sattel, 80 Kilometer sind also nichts für mich. Aber das war die verrückteste Velotour meines Lebens.»
Einige Strassen seien völlig zerfetzt gewesen: «Ich bin direkt an explodierten Granaten vorbeigeradelt. Das Velo hat mir aber eine viel grössere Mobilität gegeben – mit einem Auto wäre das unmöglich gewesen.»
Seine Taktik: Vor der Fahrt warten, um zu sehen, wo die russischen Granaten landen, und dann darauf zufahren. «Aus meiner Erfahrung habe ich gelernt, dass sie nicht zweimal auf das gleiche Ziel schiessen.»
Deshalb sei es der sicherste Weg gewesen, dorthin zu fahren, wo der Feind vor Kurzem war. Dennoch erlebte Bagirow auf seiner Flucht vor dem Ukraine-Krieg brenzlige Situationen: «Wenn ich eine abgehende Granate hörte, stieg ich ab und suchte Schutz, bis sie gelandet war.»