Belarus vergrössert eine private Sicherheitsfirma mit Verbindungen zu Lukaschenko und der Wagner-Gruppe. Tritt der Machthaber damit in den Ukraine-Krieg ein?
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Söldner stehen vor dem Gebäude der Wagner-Gruppe. (Archiv) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine belarussische Sicherheitsfirma baut ihr Personal aus und trainiert für den Kampf.
  • Putin unterstützt dies und will damit eine belarussische Version der Wagner-Gruppe bilden.
  • Dadurch gibt es Befürchtungen, dass Belarus zumindest mit Söldnern in den Krieg eintritt.

Belarus hält sich zwar aus dem Ukraine-Krieg raus, unterstützt Russland aber. So greifen russische Einheiten von belarussischem Gelände her an, Verletzte werden teils nach Belarus gebracht. Seit langem wird auch über einen Kriegseintritt von Belarus spekuliert. Dieser dürfte wegen der Sanktionen aber sehr teuer sein.

Medienberichten und Oppositionellen zufolge könnte Alexander Lukaschenko aber ein Schlupfloch gefunden haben: So wird in Belarus eine eigene Version der russischen Söldnergruppe Wagner gebildet. Die berichtet die «Deutsche Welle» unter Berufung auf den Oppositionellen Valery Sakhashchnik.

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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (r.) mit Kreml-Chef Wladimir Putin. - SPUTNIK/AFP

Bereits seit 2019 existiert die private Sicherheitsfirma «GardServis». Als einzige hat sie die Erlaubnis, Zivil- und Dienstwaffen zu besitzen sowie besondere Mittel und körperliche Gewalt einzusetzen. Zudem hat «GardServis» enge Verbindungen zum belarussischen Machthaber, der ihr diese Erlaubnis persönlich gegeben hatte: Lukaschenko wollte die Gruppe einsetzen, falls bei den Präsidentschaftswahlen 2020, für ihn ungünstige Szenarien eintreten sollten. Dies berichtet ein belarussischer Journalist der «Deutschen Welle».

Befürchtungen, dass «GradServis» in den Ukraine-Krieg ziehen könnte, werden genährt von Berichten über eine Erhöhung der Mitarbeiter. Zudem sollen sie auf die «Teilnahme an Feindseligkeiten» vorbereitet werden.

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Alexander Lukaschenko hält auch im Ukraine-Krieg zu Wladimir Putin. - Keystone

Und dabei hilft die Wagner-Gruppe: Söldner mit Kampferfahrung flogen im Juli nach Belarus, um Mitarbeiter auszubilden. Dabei haben sie sich hauptsächlich auf den Kampf in Städten konzentriert. Aber auch an schweren Waffen wurden die mehr als 1000 neuen «GradServis»-Söldner ausgebildet.

Woher das Geld für Waffen, Mitarbeiter und Ausbildung kommt, glaubt der Oppositionelle Sakhashchnik zu wissen: Wladimir Putin habe «eine grosse Summe» in «GradServis» investiert. Damit wolle er eine «belarussische Version der Wagner-Gruppe» erschaffen.

Glauben Sie, dass Belarus in den Ukraine-Krieg eintreten wird?

Er glaubt, dass «GradServis» die Wagner-Söldner im Ukraine-Krieg unterstützen könnte. Oder dass sie für Sabotage- und Aufklärungsmissionen eingesetzt werden würde. Möglicherweise sei die Aufstockung des Personals der Sicherheitsfirma der Beginn der belarussischen Mobilisierung vor dem Kriegseintritt, mutmasst Sakhashchnik.

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