Alexander Lukaschenko hat die Wehrpflichtigen seines Landes zählen lassen. Greift Belarus jetzt in den Ukraine-Krieg ein? Zwei Experten ordnen ein.
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Alexander Lukaschenko auf dem Truppenübungsplatz Osipovichi. - AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alle Wehrpflichtigen in Belarus sind gezählt worden.
  • Jetzt steigt die Angst vor einer Mobilmachung und einem Eingriff in den Ukraine-Krieg.
  • Experten glauben, dass Lukaschenko bloss eine Drohkulisse aufbaut.

In den letzten Tagen liess der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko alle Wehrpflichtigen in seinem Land durchzählen. Einmal mehr steigt jetzt die Angst vor einer möglichen Mobilmachung. Doch wie realistisch ist es, dass Belarus jetzt noch in den Ukraine-Krieg eingreift?

Strategie- und Sicherheitsexperte Albert A. Stahel glaubt nicht, dass es zu einem Einsatz kommen wird. Aber: «Wladimir Putin setzt Belarus für den Aufbau einer Drohkulisse gegen die Ukraine ein», sagt er gegenüber Nau.ch.

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Alexander Lukaschenko (links), Präsident von Belarus, begrüsst den russischen Präsidenten Wladimir Putin während eines Treffens im November 2017. Foto: -/Pool EPA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Eher glaubt Stahel, dass die ukrainische Armee mit der Drohkulisse vor einem «denkbaren erneuten Angriff auf Kiew abgelenkt werden» soll. Stahel weiter: «Abgesehen von Grenzscharmützeln und Raketenangriffen dürfte diese Front nicht zu einem Krieg eskalieren.»

Schmid: Weissrussischer Eingriff in Ukraine-Krieg wäre riskant

Ähnlich sieht es auch Russland-Experte Ulrich Schmid. Er hält fest, dass ein Eingriff Weissrusslands in den Krieg mit grossen Risiken verbunden wäre. Denn: «Der Ukraine-Krieg ist in der belarussischen Bevölkerung und der belarussischen Armeeführung höchst unpopulär», sagt er auf Anfrage.

Wird Belarus wohl bald in den Ukraine-Krieg eingreifen?

Falls die belarussische Armee ins Kriegsgeschehen eingreife, würde sie den «russischen Effort unterstützen». Schmid fügt an: «Allerdings wäre der Einsatz der belarussischen Armee auch ein Prestigeerfolg für den Kreml

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