Butscha wurde im Ukraine-Krieg Schauplatz von menschenverachtenden Szenen. Ein Team des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz besuchte die Stadt am Dienstag.
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Busse des Roten Kreuzes unterwegs von Mariupol nach Berdjansk, am 6. April 2022. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das IKRK berichtet auf Twitter über die Situation in der ukrainischen Stadt Butscha.
  • Menschen würden «verzweifelt das Nötigste zum Überleben brauchen».
  • Die Bewohner der Stadt seien zudem traumatisiert und benötigten grosse Unterstützung.

Am Dienstag besuchte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Kiewer Vorstadt Butscha. Auf Twitter dokumentierte die Schweizer Organisation am Mittwoch die Beobachtungen. Der Ukraine-Krieg machte aus dem Ort einen des Schreckens.

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Es sei schwierig zu verstehen, durch was die Menschen in Butscha gehen mussten.
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«Die, die können, machen auf der Strasse gemeinsam ein Feuer und kochen draussen», schreibt das Rote Kreuz auf Twitter über Bewohner von Butscha.
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Auf den Strassen Butschas wimmelt es von nicht explodierten Geschossen.
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Das Rote Kreutz weist auf die grosse Unterstützung hin, auf die die Menschen in Butscha angewiesen sind.

Das IKRK-Team habe «verheerende Szenen der Zerstörung» gesehen. Menschen, «die verzweifelt das Nötigste zum Überleben brauchen.»

Die Menschen, die das Rote Kreuz angetroffen habe, seien «zutiefst traumatisiert». Wenn sie angesprochen wurden, «begannen die Leute sofort zu weinen». Es sei schwierig zu verstehen, so das IKRK, was diese Menschen durchmachen mussten.

Ukraine-Krieg: Viele Sprengköpfe auf den Strassen

Es wird von einem Mann berichtet, der anderthalb Monate nicht mehr geschlafen habe. Von älteren, kranken Leuten, die nirgends hingehen können. Dies seien die «verletzlichsten Personen».

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Polizisten arbeiten am 6. April 2022 an der Identifizierung der getöteten Zivilisten in Butscha, bevor sie die Leichen in die Leichenhalle bringen.
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Ein Bild vom 5. April 2022, das während eines von den Kiewer Behörden organisierten Besuchs in Butscha aufgenommen wurde, zeigt einen ukrainischen Soldaten auf einer beschädigten Strasse.
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Ein Bild, das während eines von den Kiewer Behörden organisierten Besuchs in Butscha aufgenommen wurde, zeigt eine Gesamtansicht einer Strasse mit zerstörten russischen Militärmaschinen.
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Eine Nachbarin tröstet Natalja, deren Ehemann und Neffe von russischen Streitkräften getötet wurden, während sie in ihrem Garten in Butscha, Ukraine, weint, Montag, 4. April 2022.
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Tanya Nedaschkiwska, 57, betrauert den Tod ihres Mannes an der Stelle, an der er begraben wurde, in Butscha am 4. April 2022.

Auf den Strassen befinden sich laut IKRK zudem viele nicht detonierte Sprengkörper. Der Bombenspezialist habe die Sprengsätze markiert, um die Leute auf die Gefahr aufmerksam zu machen.

«Sie könnten Menschen töten. Sie könnten Menschen lebenslange Verletzungen zufügen.»

Das IKRK-Team brachte den Bewohnern in Butscha Essen, Wasser und einige Hilfsgüter. Es brauche aber noch viel mehr Unterstützung, so das Rote Kreuz. In einem Video sagt ein Helfer: «Wir werden unsere Arbeit in den kommenden Tagen und Wochen fortsetzen.»

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