Von den in Butscha im Ukraine-Krieg tot aufgefundenen Zivilisten seien rund 90 Prozent erschossen worden. Das sagt der Bürgermeister der Kleinstadt.
Butscha Ukraine Krieg
Ein zerstörtes Auto auf einer Landstrasse in Butscha. Über 300 Zivilisten wurden entlang der Strasse in Butscha, einer Pendlerstadt ausserhalb der Hauptstadt, getötet. - Mykhaylo Palinchak/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 90 Prozent der in Butscha getöteten Zivilisten weisen Schusswunden auf.
  • Das berichtet der Bürgermeister des Vororts von Kiew.
  • Jedoch würden seit dem Abzug der Russen täglich weitere Leichen gefunden.

Im Kiewer Vorort Butscha verdichten sich nach Angaben der örtlichen Behörden die Hinweise auf russische Kriegsverbrechen. Etwa 90 Prozent der getöteten Zivilisten wiesen Schusswunden auf, sagte Bürgermeister Anatolij Fedoruk am Donnerstag der Deutschen Welle. Mit Stand Mittwochabend seien in Butscha 320 Leichen wegen dem Ukraine-Krieg gefunden worden.

Sie würden von Spezialisten untersucht. «Aber die Zahl der entdeckten Leichen steigt mit jedem Tag», sagte Fedoruk. «Weil sie auf Privatgrundstücken, in Parks und auf Plätzen gefunden werden. Dort war es möglich, die Leichen zu begraben, als es keinen Beschuss gab.»

Bürgermeister hat Tötungen selbst miterlebt

Er selbst habe mehrere Fälle miterlebt, in denen russische Soldaten ukrainische Zivilisten getötet hätten, sagte Fedoruk. An einem Checkpoint hätten Russen im Ukraine-Krieg das Feuer auf mehrere Autos eröffnet. In einem Wagen seien eine schwangere Frau und zwei Kinder getötet worden.

Nun arbeiteten ukrainische und internationale Behörden in Butscha. «Das Wichtigste ist, die Verbrecher, die das getan haben, vor Gericht zu stellen», sagte Fedoruk. Viele Angaben sind bislang noch nicht unabhängig überprüft.

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Ukraine Butscha: 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew, bietet sich nach dem Rückzug der russischen Armee im Ukraine-Krieg ein Bild des Grauens. - dpa

Die Verwüstungen in der Stadt rund zwölf Kilometer nordwestlich des Kiewer Stadtrands seien enorm. «112 Privathäuser wurden bis auf die Grundmauern zerstört und können nicht wiederaufgebaut werden», sagte Fedoruk.

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