Eine Frau versucht nach ihrer Flucht aus dem Ukraine-Krieg, eine Gastfamilie zu finden. Statt seriöser Angebote erhält sie eine Flut von Schmuddel-Nachrichten.
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Statt Unterkunftsangeboten erhielt Julia Skubenko (30) zahlreiche schmierige SMS von Männern. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukrainerin Julia Skubenko (30) suchte auf Facebook eine Unterkunft bei einer Familie.
  • Stattdessen erhielt sie jedoch zahlreiche schmierige Angebote von alleinstehenden Männern.
  • Jetzt warnt sie andere Geflüchtete in Grossbritannien.
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Julia Skubenko (30) wollte nach ihrer Flucht aus dem Ukraine-Krieg eigentlich nur versuchen, in Grossbritannien eine Gastfamilie zu finden. Dazu postete sie auf einer Facebook-Seite mit 18'000 Mitgliedern einen Aufruf, «um wieder auf die Beine zu kommen».

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Die aus dem Ukraine-Krieg geflüchtete Julia Skubenko wurde von Männern mit schmierigen Unterkunftsangeboten belästigt. - Facebook / @Julia Skubenko

Um ihre Identität zu bestätigen, fügte sie ein Bild von ihrem Gesicht bei. Zudem teilte sie Links zu ihren Social-Media-Konten und ihre Telefonnummer. Mit der unglaublichen Menge von Nachrichten, die sie daraufhin erhielt, hatte sie aber nicht gerechnet, wie die «Sun» berichtet.

So meldeten sich Dutzende, oft alleinstehende Männer, die ihr ein Zimmer anbieten wollten. Mit bösem Erwachen: Einige wollten sie sogar heiraten – ohne sie je kennengelernt zu haben.

Mann prahlte, er besitze einen Ölkonzern

Einem der Männer habe sie geantwortet, sie sei nur interessiert an Unterkünften, in denen auch andere Frauen leben. Dieser habe zuvor seine eigentlichen Absichten extrem deutlich gemacht. Seine letzte Antwort an die aus dem Ukraine-Krieg Geflüchtete: «Schade, wir hätten eine Familie gründen können.»

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Das ist aber nur eine der schmuddeligen Nachrichten, durch die sich die 30-Jährige kämpfen musste. Ein anderer Mann habe damit geprahlt, einen Ölkonzern und eine Bank zu besitzen. Er wollte Skubenko als «persönliche Assistentin» einstellen.

Bei der jungen Frau läuten die Alarmglocken. «Ich mache mir Sorgen um die Mädchen aus meinem Land», so die Ukrainerin. Es sei sehr einfach, in eine üble Lage zu geraten, wenn man in so einer verletzlichen Situation sei.

Ukraine-Krieg: Gefahr für geflüchtete Frauen

Skubenko ist jedoch bei weitem nicht der einzige solche Fall in Grossbritannien. Das bestätigt ein Mitarbeiter der britischen Behörde, die für die Zuteilung von Ukraine-Flüchtlingen an Gastfamilien verantwortlich ist.

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Der Mitarbeiter legt der «Sun» besorgniserregende Zahlen vor: Jede vierte Geflüchtete zwischen 20 und 30 Jahren werde bei über 50-jährigen britischen Männern untergebracht.

In der Schweiz ist die Kontrolle besser. So etwa in Frutigen BE, wo «Helpnet Frutigland» alle Gastfamilien persönlich kennt.

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