Die Stromversorgung wird im Ukraine-Krieg zu einem immer grösseren Problem. Wer kann, soll gehen, sagt der Chef des grössten Energie-Unternehmens des Landes.
Ukraine Krieg
Maxim Timtschenko. - dtek.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainische Energie-Infrastruktur leidet unter den russischen Raketenangriffen.
  • Laut DTEK-Boss Timtschenko muss der Stromverbrauch gesenkt werden.
  • Die Menschen, die es können, sollen die Ukraine deshalb verlassen, sagt er.

Russland nimmt im Ukraine-Krieg verstärkt die Energie-Infrastruktur ins Visier. Immer wieder kommt es in verschiedenen Städten zu Stromausfällen oder Engpässen.

Für Maxim Timtschenko ist klar: Die Ukraine muss nun dringend Strom sparen. Deshalb ruft der Chef von DTEK – der grössten Energie-Firma des Landes – die Menschen zur temporären Flucht auf.

Bürger sollen im Ukraine-Krieg weniger Strom brauchen

Timtschenko sagt gegenüber der «BBC»: «Es wäre hilfreich für das System, wenn sie einen alternativen Ort finden, wo sie drei bis vier Monate bleiben können.»

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Einwohner von Cherson kochen am 18. November wegen Strommangels auf Feuer.
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In Kiew ist der November dunkler als normalerweise.
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Ein Bus in den Strassen Kiews.
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Feuerwehrleute des staatlichen ukrainischen Katastrophenschutzes löschen das Feuer nach einem russischen Raketenangriff auf ein Elektrizitätswerk.
Charkiw
Zerstörte Transformatorenstation bei Charkiw.

Das Problem sei, dass das Stromsystem mit jedem russischen Raketenangriff weniger zuverlässig werde. Den Energieverbrauch zu reduzieren, sei deshalb wichtig, um das System am Laufen zu halten.

Wer die Ukraine verlasse oder zumindest seinen Verbrauch senke, leiste etwas für die Gesellschaft, so Timtschenko. Seine Botschaft: «Wenn du weniger konsumierst, ist die Stromversorgung von Spitälern mit verletzten Soldaten garantiert.»

Russland kennt das ukrainische Stromnetz

Im Gespräch macht der CEO zudem auf die engen Verbindungen zwischen Russland und der Ukraine aufmerksam. Auch, was die Entwicklung der Energieversorgung angeht. Das ist laut Timtschenko im Ukraine-Krieg jetzt ein Problem.

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Selenskyj bei einer Videoansprache im Ukraine-Krieg. (Archivbild) - AFP

Kollegen seien zu Feinden geworden, so der DTEK-Chef. «Sie teilen ihr Wissen mit den russischen Truppen und machen konkrete Ziele aus. Sie kennen grosse Teile unseres Netzes.»

Der 47-jährige Maxim Timtschenko führt DTEK seit der Gründung 2005. Das Unternehmen deckt ein Viertel des gesamten Strombedarfs der Ukraine ab.

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