Aufgrund der Energiekrise droht im Winter ein Strommangel. Im Fall der Fälle sollen Pöstler auf ihre privaten, nicht elektrischen Fahrzeuge umsatteln.
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Um Briefe und Päckli zu verteilen, sind die Schweizer Pöstlerinnen und Pöstler auf rund 6000 Elektrorollern und 1000 Elektroautos unterwegs. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pöstlerinnen und Pöstler sind normalerweise mit Elektrorollern und -autos unterwegs.
  • Sollte ein Strommangel eintreten, könnte das zum Problem werden.
  • Dann müssen die Mitarbeitenden womöglich ihre privaten Töfflis und Velos benutzen.

Winterzeit ist Päckli-Zeit! Dank Weihnachten, Black Friday und Co. herrscht gegen Ende des Jahres in Härkingen SO, wo eines der grössten Paketzentren der Post steht, Hochbetrieb.

Bis zu einer halben Million Päckli werden hier täglich sortiert, damit sie später pünktlich beim Empfänger ankommen. Doch dieses Jahr droht die Energiekrise die gewohnten Abläufe der Post durcheinander zu bringen.

In Energiekrise könnten Päckli zu spät kommen

Denn dabei wird eine Menge Strom benötigt. Gesamtschweizerisch verbraucht die Post im Jahr 130 Gigawattstunden – davon 5,1 im Paketzentrum in Härkingen.

Ein Notfallplan für den Fall eines Strommangels ist deshalb für die Post essenziell. Gibt es nicht genug Strom, könnten sich die Päckli bis zu zwei Tage verspäten.

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Normalerweise verteilen Pöstlerinnen und Pöstler Briefe und Pakete auf Elektrofahrzeugen.
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Dieses Jahr könnte allerdings aufgrund der Energiekrise der Strom fehlen.
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Auch das Paketzentrum in Härkingen SO ist auf eine Menge Strom angewiesen.
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Der Einsatz von Dieselgeneratoren kommt für die Post nicht in Frage.
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Die Post will Pakete und Päckli trotz Energiekrise pünktlich zustellen.

Mit erheblichen Folgen: «Wir müssten mit einem sogenannten Reputationsschaden sicher rechnen», erklärt Stefan Luginbühl, Leiter Paket National/International, in der SRF-Sendung «Schweiz aktuell». Ausserdem müsse die Post das Gespräch mit dem Gesetzgeber suchen. Dieser gibt nämlich vor, dass Pakete und Briefe pünktlich zugestellt werden sollen. Andernfalls drohen Bussen.

Roller und Autos elektrisch betrieben

Bei einem Energiemangel plant die Post, zuerst kleinere Paketverteilzentren den halben oder ganzen Tag abzustellen. In den Filialen werden dort, wo es am wenigsten Kundenkontakt gibt, die Öffnungszeiten reduziert. Diese verbrauchen am Morgen sowie am Abend am meisten Strom.

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Sollte der Strom wegen der Energiekrise fehlen, will die Post dort, wo am wenigsten Kundenkontakt ist, die Öffnungszeiten der Filialen reduzieren. (Symbolbild) - Keystone

Doch nicht nur beim Päckli-Sortieren ist man auf Energie angewiesen – auch fürs Verteilen braucht es Strom. Denn die Autos und Roller der Pöstlerinnen und Pöstler werden elektrisch betrieben.

Auch hierfür hat die Taskforce der Post eine Lösung parat: «Wir würden mit unseren Mitarbeitenden schauen, ob sie zum Beispiel ihre privaten Velos, Töffli oder Autos benutzen könnten», sagt Luginbühl. Die Pöstler könnte also im Winter statt auf den Elektrorollern und -autos auf ihren privaten Fahrzeugen unterwegs sein.

Dieselgeneratoren kommen nicht in Frage

Auch mit der Energieversorgung im Paketzentrum Härkingen hat sich die Taskforce auseinandergesetzt. Dieses ist von enormer Bedeutung für das gesamte Netz. Doch die Idee, hier im Notfall Dieselgeneratoren einzusetzen, wurde verworfen. Es bräuchte nämlich pro Tag 4000 bis 5000 Liter Diesel.

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«Das heisst, jeden vierten Tag müsste hier ein Tanklastwagen vorfahren. Das ist weder finanziell, noch aus Sicht der Nachhaltigkeit sinnvoll», hält Luginbühl fest.

Die Hoffnung bleibt, dass die Energiekrise die Schweiz nicht allzu hart trifft. Dann dürften wir wohl auch wie gewohnt unsere Weihnachts-Päckli pünktlich erhalten.

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