Der Ukraine-Krieg vertreibt viele Familien aus ihrer Heimat. So auch Nadia, die aus Mariupol in den Westen der Ukraine flüchten konnte.
Ukraine krieg
Nadia flüchtete mit ihrem Sohn vor dem Ukraine-Krieg. - Screenshot BBC

Das Wichtigste in Kürze

  • Nadia ist mit ihren Kindern aus der umkämpften Stadt Mariupol geflüchtet.
  • Die Familie konnte sich in Lwiw im Westen der Ukraine in Sicherheit bringen.
  • Ihr Sohn versteckt mittlerweile noch immer Lebensmittel, um sie am nächsten Tag zu haben.
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Der Ukrainerin Nadia ist es gelungen, aus der heftig umkämpften Stadt Mariupol zu flüchten. Die Stadt ist stark zerstört, es fehlt an Elektrizität, Wasser und Gas.

Mehrere Male wurden in der ostukrainischen Stadt humanitäre Korridore eröffnet, um der Bevölkerung die Flucht zu ermöglichen. Das Leid derjenigen, die die Stadt verlassen konnten, ist aber noch lange nicht vorbei. Das betont auch Nadia im Interview mit der «BBC».

Als Erstes habe sie mit ihren drei Kindern Brot, Wurst und Wasser gekauft. «Wir waren so glücklich, Wasser in Flaschen zu haben. Wir haben sie in Sekunden geleert.» Nach langen drei Wochen in Mariupol stellte dies eine erste Erleichterung dar.

Ukraine-Krieg: Flucht nach drei Wochen in Mariupol

Während der Attacke auf Mariupol blieb die Mutter mit ihrer Tochter und den zwei Söhnen erst Wochen in ihrer Wohnung. «Wir wurden heftig bombardiert», beschreibt Nadia den Kampf in der Stadt. «Mein Sohn hörte nicht auf zu fragen: ‹Wieso sind da Explosionen?›»

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Die ostukrainische Stadt Mariupol steht seit Wochen immer wieder unter Beschuss.
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Viele Einwohner der Stadt konnten erst nach mehreren Wochen flüchten.
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Zehntausende sind weiterhin ohne Elektrizität, Wasser und Gas in der zerbombten Stadt gefangen.

Zwei Tage vor der gelungenen Flucht ging der Familie dann das Essen aus. Am 17. März konnten Nadia und ihre Kinder die Stadt schliesslich verlassen.

Sohn versteckt Lebensmittel für den nächsten Tag

«Als wir die Stadt verliessen, war ich ganz schmutzig und mit Schlamm bedeckt. Ich hatte noch nicht geduscht. Wenn man nichts zu trinken hat, denkt man nicht daran zu duschen», sagt Nadia der «BBC».

Nach fünf Tagen kam die Familie schliesslich in Lwiw an. «Wir sind in Sicherheit und können Lebensmittel kaufen, aber mein Sohn versteckt immer noch Lebensmittel: Brot, Süssigkeiten. Er versteckt sie an verschiedenen Stellen in der Wohnung, in der wir wohnen», erzählt Nadia. Der Grund: Damit er auch am nächsten Tag etwas zu essen habe.

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