Tschernobyl

Tschernobyl: Blaue Hunde sorgen für Rätsel

Simon Binz
Simon Binz

Ukraine,

Im Sperrgebiet von Tschernobyl sorgen plötzlich blau gefärbte Strassenhunde für Rätsel.

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In Tschernobyl wurden drei blaue Strassenhunde beobachtet. Tierschützer stehen vor einem Rätsel. - Instagram@dogsofchernobyl1

Das Wichtigste in Kürze

  • In Tschernobyl wurden erstmals Hunde mit blauem Fell entdeckt.
  • Tierschützer vermuten eine chemische Kontamination hinter dem Phänomen.
  • Die Hunde sollen eingefangen und untersucht werden, um die Ursache zu klären.

In der stillgelegten Zone rund um das ehemalige Atomkraftwerk von Tschernobyl gibt es eine neue und unerwartete Sensation: Einige der rund 700 streunenden Hunde, die dort seit Jahren leben, zeigen plötzlich eine leuchtend blaue Fellfärbung.

Freiwillige der Organisation «Dogs of Chernobyl» entdeckten die Tiere erst kürzlich auf ihren täglichen Kontrollrunden. Noch vor wenigen Tagen habe keines der Tiere diese auffällige Farbe gehabt, berichten sie in einem von ihnen veröffentlichten Video.

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Die Tierschützer vermuten zunächst eine rein äusserliche Ursache. Möglich wäre, dass sich die Hunde an chemisch belasteten Orten oder Materialien gerieben haben.

Der blaue Schimmer könnte sich im besten Fall wieder auswaschen lassen. Nach ersten Beobachtungen wirken die betroffenen Hunde lebhaft und gesund, was zumindest kurzfristig beruhigt.

Erbgut von Haustier-Nachkommen hat sich an toxischen Lebensraum angepasst

Die Vierbeiner in Tschernobyl sind Nachkommen der Haustiere, die zurückgelassen wurden, als Zehntausende Bewohner im Jahr 1986 evakuiert wurden. Seit 2017 kümmern sich Helfer regelmässig um die Tiere, versorgen sie medizinisch und mit Futter.

Forschende widmen sich den Hunden bereits seit einigen Jahren genauer. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Tiere erstaunliche Überlebenseigenschaften entwickelt haben.

Eine Studie aus dem vergangenen Jahr beschrieb zwei genetisch eigenständige Hundepopulationen in der Zone. Deren Erbgut wies demnach deutliche Anpassungen an den toxischen Lebensraum auf.

Rund 400 auffällige Genvarianten fanden die Wissenschaftler und vermuten eine Art natürliche Resistenz gegen Strahlung, Schwermetalle und andere Umweltbelastungen.

Hunde in Tschernobyl sollen eingefangen und untersucht werden

Ob die blaue Fellfarbe ebenfalls ein weiteres Anzeichen dieser extremen Anpassung darstellt, ist noch offen. Die Hunde sollen eingefangen und untersucht werden, um die Ursache zu klären. Bis dahin liefern die mysteriösen Bilder aus dem Sperrgebiet reichlich Stoff für Spekulationen.

Kommentare

User #2429 (nicht angemeldet)

Lustig, dass die blauen Hunde nur in den CH-Medien aus Tschernobil sind. In den anderen wurden sie in Dserschinsk gesichtet, weeeeeit weg von Tschernobil. Man geht davon aus, dass sie in einer stillgelegten Glasfabrik mit Sulfiden in Kontakt kamen. Es waren übrigens 7 Hunde, mehr auch nicht. Eine Schlagzeile wert, oder?????

User #1865 (nicht angemeldet)

Na da sollte man Milliarden unserer Steuergelder fliessen lassen!!

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