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Studie zeigt: Mutierte Tschernobyl-Wölfe können Krebs überwinden

Janis Meier
Janis Meier

Ukraine,

Seit dem Atomunfall im ukrainischen Tschernobyl ist das Gebiet radioaktiv verseucht. Den angesiedelten Wölfen macht dies offenbar wenig aus.

Wolf
Die Forschung einer amerikanischen Evolutionsbiologin deutet darauf hin, dass die Tiere krebsresistent sind. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der radioaktiven Belastung haben sich Wölfe in Tschernobyl angesiedelt.
  • Die Tiere sind offenbar resilient gegenüber der krebserregenden Strahlung.
  • Dies zeigte die Forschung der amerikanischen Evolutionsbiologin Cara Love.

Im ukrainischen Tschernobyl haben sich graue Wölfe angesiedelt – trotz der radioaktiven Belastung. Neue Forschungen deuten darauf hin, dass diese Tiere dadurch eine erhöhte Resistenz gegen Krebs entwickelt haben könnten.

Nach dem verheerenden Atomunfall im Jahr 1986 wurde das Gebiet rund um Tschernobyl zur Sperrzone erklärt und die Menschen evakuiert.

Wen das nicht stört? Den Wolf! In dieser menschenleeren Wildnis ist die Population siebenmal grösser als in anderen Teilen des Landes, so der «Mirror».

Faszinierende Anpassungen

Die wilden Bewohner dieser Zone sind nicht nur Nachkommen von Wölfen, sondern auch von Haushunden. Diese wurden während der Evakuierung zurückgelassen. Seit über drei Jahrzehnten beobachten Forschende diese Tiere und ihre Anpassung an das Leben in der radioaktiven Umgebung.

Cara Love, eine Evolutionsbiologin an der Princeton University, hat sich intensiv mit den Wölfen von Tschernobyl beschäftigt. Ihre Studien zeigen erstaunliche Parallelen zwischen den Immunsystemen dieser Tiere und denen von Krebspatienten unter Strahlenbehandlung.

Love präsentierte ihre Arbeit kürzlich auf einem Biologietreffen in Seattle (USA). Sie betonte, wie die Wölfe trotz jahrzehntelanger Strahlenbelastung und Anhäufung radioaktiver Partikel im Körper überleben.

Durch den Atomunfall wurde nämlich krebserregende Strahlung freigesetzt. Trotzdem scheinen die Wölfe erstaunlich widerstandsfähig gegen das erhöhte Krebsrisiko zu sein.

Haben Sie schon einmal einen Wolf in freier Wildbahn gesehen?

Um die resistenten Tiere besser zu verstehen, entnahm die Biologin im Jahr 2014 Blutproben von den Wölfen in der Sperrzone. Mithilfe spezieller GPS-Halsbänder konnte ihr Team «Echtzeitmessungen von ihrem Aufenthaltsort und ihrer Strahlenexposition» durchführen. So schreibt sie in einem Bericht vom Januar.

Wichtige Erkenntnisse für Krebsprävention

Die Untersuchungen zeigten, dass graue Wölfe einer enormen Strahlenbelastung ausgesetzt sind. Wie der «Mirror» berichtet, ist diese ganze sechsmal höher als das gesetzlichen Sicherheitslimit für Menschen. Love identifizierte «spezifische Bereiche im Genom des Wolfes, die gegen ein erhöhtes Krebsrisiko resistent zu sein scheinen».

Die Tiere in der Sperrzone und ihre DNA sind für viele Wissenschaftler weltweit von Interesse. Laut amerikanischen Genetikerin Elaine Ostrander könnten solche Studien neue Einblicke in die Prävention von Krebs beim Menschen liefern.

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