Nachdem sich der tschechische Atomkraft-Beauftragte gegen Russland ausgesprochen hatte, wurde er nun entlassen. Tschechien plant derzeit einen neuen Reaktor.
Tschechien Atomkraft entlassung
Tschechische Polizisten vor dem Atomkraftwerk Dukovany. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der tschechische Atombeauftrate Jaroslav Mil wurde entlassen.
  • Zuvor hatte er sich gegen eine Beteiligung Russlands ausgesprochen.
  • Tschechien will einen neuen Reaktorblock bauen.

Die tschechische Regierung hat überraschend ihren Atombeauftragten entlassen. Das gab Industrieminister Karel Havlicek am Montag bekannt. Der seit 2019 amtierende Energieexperte Jaroslav Mil sollte die Pläne des Landes für den Ausbau der Nuklearenergie koordinieren. Der EU-Mitgliedstaat will innerhalb von rund 15 Jahren für etwa sechs Milliarden Euro einen neuen Reaktorblock am AKW-Standort Dukovany bauen.

Der 62 Jahre alte Mil hatte sich vor kurzem öffentlich gegen eine Beteiligung Russlands an der geplanten Ausschreibung ausgesprochen. Dies, weil «ein grosser Teil der politischen Szene dagegen» sei. Das Kabinett beschloss indes, Anbieter aus Russland, Frankreich, Südkorea und den USA direkt anzusprechen. Sie sollen einen «Sicherheitsfragebogen» ausfüllen und Einblick in die Auftragsdokumentation erhalten, noch bevor das Auswahlverfahren offiziell beginnt.

Russland sei für Tschechien «heute ein Schlüsselpartner im Energiebereich», betonte Vize-Premier Havlicek. Das AKW Dukovany liegt rund 100 Kilometer nördlich von Wien und 200 Kilometer östlich von Passau. Es hat derzeit eine Gesamtleistung von 2040 Megawatt und deckt damit rund ein Fünftel des tschechischen Stromverbrauchs ab.

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