Terror-Unterstützer? Etliche Festnahmen bei Labour-Parteitag
Mehr als 60 Menschen sind am Rande des Labour-Parteitags in Liverpool wegen mutmasslicher Unterstützung der Gruppe Palestine Action festgenommen worden.

Am Rande des Labour-Parteitags in Grossbritannien sind mehr als 60 Menschen wegen des Verdachts auf Unterstützung einer terroristischen Vereinigung festgenommen worden. Die festgenommenen Demonstranten hätten ihre Unterstützung für die Gruppe Palestine Action zum Ausdruck gebracht, teilte die Polizei mit. Sie wurden demnach am Sonntag in Polizeigewahrsam genommen und sind inzwischen gegen Kaution wieder auf freiem Fuss.
Palestine Action war Anfang Juli als terroristisch eingestuft worden, nachdem Aktivisten auf einen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen waren und Flugzeuge der Royal Air Force mit Farbe besprüht hatten.
Die Polizei behandelt Demonstranten, die sich ausdrücklich für Palestine Action einsetzen, als Terror-Unterstützer. Die Mitgliedschaft oder das Unterstützen einer terroristischen Vereinigung sind in Grossbritannien Straftaten, die mit bis zu 14 Jahren Haft geahndet werden können.
Kontroverse um Verbot von Palestine Action
Das Verbot der Gruppe ist besonders unter Labour-Anhängern umstritten. Bei ähnlichen Protesten in den vergangenen Wochen wurden Hunderte Menschen festgenommen – teils handelte es sich um Rentner oder Menschen mit Behinderung.
Die Labour-Partei hält derzeit ihre jährliche Parteikonferenz in Liverpool ab. Auch am Montag kam es am Rande der Konferenz, bei der mehrere Minister vor den Labour-Abgeordneten ihre Reden hielten, zu mehreren kleineren Protesten.
Im Fokus der Konferenz steht indes der stark unter Druck geratene Premierminister Keir Starmer, dessen Rede für Dienstag geplant ist. Starmer hat mit den Rücktritten prominenter Regierungsmitglieder, einem abberufenen Botschafter und rechten Massenprotesten in London schwierige Wochen hinter sich. Die vom Rechtspopulisten Nigel Farage geführte Reform-Partei führt zudem seit Monaten die Umfragen an.