Während viele Schokoladen-Produzenten ein Umsatz-Plus verzeichnen, leben viele Kakao-Bauern in Armut. Zuletzt ist der Rohstoff-Preis noch gesunken.
Ein Kakaobauer an der Elfenbeinküste.
Ein Kakaobauer an der Elfenbeinküste. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schokoladen-Branche ist von der Pandemie grösstenteils verschont geblieben.
  • Viele Kakao-Bauern leiden aber unter dem niedrigen Rohstoffpreis.
  • Auch bei einer Verdoppelung würde eine Mehrheit in Armut leben.

Die Pandemie hat der Schokoladen-Produktion bisher wenig geschadet. Nach Rückgängen Anfang 2020 stieg die weltweite Produktion in diesem Jahr um etwa vier Prozent. Sie liegt nach Informationen des Weltkakaoverbandes ICCO fast wieder auf dem Niveau vor der Pandemie.

Auch der Umsatz der Schokoladen-Hersteller stieg. So meldete der weltgrösste Produzent, das belgisch-schweizerische Unternehmen Barry Callebaut, ein Plus von 4,6 Prozent. Zugleich gingen die Kakaopreise zurück, und auch das Einkommen von Kakaobauern sank.

Kakaobauer
Haben oft einen schlechten Lohn: Kakaobauern in Westafrika. - Keystone

Schätzungsweise zwei Millionen Kakaobauern in Ghana und der Elfenbeinküste, etwa 75 Prozent, leben einer Studie der niederländischen landwirtschaftlichen Universität Wageningen zufolge in Armut. Diese beiden Länder produzieren rund 60 Prozent des Kakaos. Die meisten Bauern hätten zu wenig Land und würden daher zu wenig produzieren. Viele von ihnen hätten auch keine anderen Einkommen.

Höhere Preise und Produktion reichen der Studie zufolge nicht aus, um die Armut der Bauern zu bekämpfen. Auch internationale Hilfsprogramme hätten wenig geholfen. Selbst bei einer Verdoppelung der Marktpreise für Kakao könnten nur etwa 41 Prozent der Kakaobauern ein existenzsicherndes Einkommen verdienen.

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