Studie

Studie: Corona-Pandemie gefährdet Integration massiv

DPA
DPA

Deutschland,

Ehrenamtliche dürfen nicht kommen, Computer und WLAN-Anschlüsse fehlen: In der Krise haben Zuwanderer kaum Zugang zu Sprachkursen und anderen Angeboten. Eine Studie warnt eindringlich vor den Folgen.

Errungenschaften der vergangenen Jahre könnten verloren gehen: Experten befürchten, die Einschränkungen in der Pandemie könnten die Integration gerade von Kindern stark beeinträchtigen. Foto: Nicolas Armer/dpa
Errungenschaften der vergangenen Jahre könnten verloren gehen: Experten befürchten, die Einschränkungen in der Pandemie könnten die Integration gerade von Kindern stark beeinträchtigen. Foto: Nicolas Armer/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gefährden die Integration von Zuwanderern in Deutschland massiv.

Zu diesem Schluss kommen Expertinnen in einer Studie der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.

Petra Bendel und ihre Mitautorinnen warnen: «Errungenschaften, die wir in den vergangenen sechs, sieben Jahren erzielt haben, drohen zu versanden, wenn wir nicht entsprechend gegensteuern.»

Der Zugang zu Schulbildung, Sprach- und Integrationskursen sei für Eingewanderte und ihre Nachkommen besonders schwierig, zumal es vielfach an WLAN, Tablets oder Computern fehle und die Unterstützung durch Ehrenamtliche bedingt durch die Pandemie stark zurückgegangen sei. Dies gelte besonders für geflüchtete Kinder, die in Gemeinschaftsunterkünften lebten und dort mehrheitlich keinen Schreibtisch für sich hätten.

Wo immer möglich, solle eine dezentrale Unterbringung angestrebt werden - auch um das Ansteckungsrisiko zu senken. Grundsätzlich könnten «Anti-Diskriminierungsmassnahmen» dazu beitragen, Migranten und Flüchtlinge «beim Zugang zu einem weiter zu fördernden Wohnungsmarkt besser zu unterstützen».

Die Forscherinnen haben auf Grundlager aktueller Tendenzen drei mögliche Szenarien durchgespielt: eine «Exklusionsgesellschaft», in der «Assimilation an die Stelle von Integration und Inklusion» tritt, eine Gesellschaft, deren Migrationspolitik «selektiv nach qualifizierten, gesunden und jungen» Einwanderern Ausschau hält sowie eine an Teilhabe orientierte Gesellschaft, die «den Beitrag aller zu allen Teilbereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wertschätzt».

Die vom Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus beschlossenen 89 Einzelmassnahmen benötigten nun «eine strategische und schlagkräftige Bündelung und Umsetzung», fordern die Autorinnen der Studie. Sie stellen fest, Migranten und Geflüchtete seien «systemrelevant» und rechnen vor: «In Deutschland haben über 30 Prozent der im Lebensmittelsektor, in der Landwirtschaft und im Reinigungsgewerbe arbeitenden Personen eine ausländische Staatsbürgerschaft.»

Kommentare

Weiterlesen

Wolodymyr Selenskyj
470 Interaktionen
Druck wächst
a
115 Interaktionen
Schwarzer Rauch

MEHR IN NEWS

Frau beschimpft Kind N-Wort
Entsetzen
Trump
1 Interaktionen
Vor Gespräch mit China
Benjamin Netanjahu
Status von dreien unklar
fed
3 Interaktionen
Trump fordert Senkung

MEHR STUDIE

alzheimer
6 Interaktionen
Laut Studie
Paar am Strand
1 Interaktionen
Studie zeigt
Kühe Gras
12 Interaktionen
Neue Ergebnisse

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Bayer Leverkusen FC Bayern
9 Interaktionen
Leverkusen-Zerfall
Kontrollen
6 Interaktionen
Amtsantritt
Carmen Geiss Geissens
29 Interaktionen
Nach Face-Lifting
deutsche grenzkontrollen
2 Interaktionen
Grenzkontrollen