SVP fordert Social-Media-Verbot bis 14 Jahre
Der Bundesrat soll entsprechende Massnahmen vorschlagen, fordert SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel, und erhält dafür überparteilich Unterstützung.
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Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel fordert eine Alterskontrolle für Soziale Medien.
- Der Bundesrat solle entsprechende Massnahmen vorschlagen.
- Das Mindestalter von 14 Jahren stösst parteiübergreifend auf Zustimmung.
Nun hat das Soziale-Medien-Verbot für Kinder auch die Schweizer Politik erreicht: SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel wird morgen eine Motion einreichen, die vom Bundesrat entsprechende Vorschläge fordert. Sie kann dabei auf breite Unterstützung zählen: Dutzende weitere Ratsmitglieder aus allen Parteien haben den Vorstoss mitunterzeichnet.
TikTok erst ab 14 Jahren
Wobei Fehr Düsel lieber nicht von einem Verbot, sondern von einer Alterslimite spricht: Erst ab 14 Jahren sollen Jugendliche auf Plattformen wie TikTok oder Snapchat gelangen können. Also nicht ganz so streng wie neuerdings Australien, das bis zu einem Alter von 16 Jahren alle Sozialen Medien verbietet.

«Aber ich finde es natürlich super, dass jetzt auch andere Länder wie Dänemark diesen Schritt gehen», betont Fehr Düsel. Damit holt sie auch Mitstreiterinnen wie Florence Brenzikofer von den Grünen ins Boot: «14 Jahre dünkt mich ein angemessenes Alter und es wäre eine grosse Hilfe für Eltern», sagt diese zu Nau.ch.
Bisherige Regelungen zu lasch
Viele Kinder und Jugendliche seien schon regelmässig auf den Sozialen Medien unterwegs, trotz vieler schädlicher Inhalte, sagt Fehr Düsel: «Cybermobbing ist ein grosses Thema, das sogar zu Suizid führt, oder dann Cybergrooming, Desinformation, Radikalisierung, Challenges.»
Natürlich müssten auch die Eltern hinschauen, betont die SVPlerin. «Aber es hilft auch, wenn man gewisse gesetzliche Leitplanken hat und diese Plattformen erst ab 14 Jahren offenstehen.» Sie habe als Mutter selbst die Erfahrung gemacht, dass dies ein täglicher Kampf sei.
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Das bestätigt Grünen-Nationalrätin Brenzikofer: Auch sie hat reichhaltige Erfahrung als Sekundarlehrerin und Mutter von mittlerweile erwachsenen Kindern. Gerade bei ihrer Jüngsten, die jetzt 18 Jahre alt ist, seien die Regelungen in den letzten Jahren sehr lasch gewesen. «Sie sind sehr schnell auf all diese Plattformen wie Snapchat und TikTok gekommen.»
Alterskontrolle mit Face-Scan?
Sie sei sonst sehr für Eigenverantwortung, gerade auch bei Erwachsenen, betont Nina Fehr Düsel. Aber bei derart schädlichen Inhalten sei ihr eine Ausnahme davon wichtig. «Beim Alkohol und Zigaretten führt man auch nicht die Kinder ab zehn Jahren langsam daran heran.»
In ihrer Motion fordert sie vom Bundesrat, dass er Möglichkeiten für eine Alterskontrolle aufzeige. Fehr Düsel denkt dabei etwa an einen Face-Scan: «Den man sofort wieder löscht, um einfach das Alter verifizieren zu können.»
Social-Media-Verbot: «Trend geht in diese Richtung»
Allein schon die Altersverifizierung unterstütze die Eltern, ist sich die Nationalrätin sicher. Auch wenn findige Teenies wohl ein Schlupfloch finden werden: «Hundertprozentig ausschliessen kann man es nicht, aber es hält sicher schon viele davon ab.»

Es gehe hier nicht um das Smartphone an der Schule, betont denn auch Grünen-Nationalrätin Brenzikofer, sondern um die Eltern: Diese seien froh um eine Hilfestellung, um Leitplanken.
Sie könne sich deshalb gut vorstellen, dass es dafür auch in der Bevölkerung Unterstützung gebe, sagt Brenzikofer. «Ich habe das Gefühl, der Trend geht eindeutig in diese Richtung und das würde auch von der Bevölkerung getragen.»












