SPÖ: FPÖ rüttelt an demokratischen Grundpfeilern
Der sozialdemokratische Spitzenkandidat Andreas Babler positioniert sich vor der österreichischen Parlamentswahl am Sonntag klar gegen die rechte FPÖ. «Wir sind die Brandmauer gegen alles, was diese demokratische Republik gefährdet», sagte der SPÖ-Chef zum Wahlkampfabschluss vor Anhängern in Wien. Die gesamte FPÖ, nicht nur deren Vorsitzender Herbert Kickl, rüttele an den demokratischen Grundpfeilern.
Man werde keinen Generalverdacht gegen Menschen zulassen, die in der dritten, vierten Generation in Österreich lebten, «die mit uns Seite an Seite diesen Wohlstand ausgebaut haben», sagte Babler, strategisch positioniert im Wiener Arbeiterbezirk Favoriten. Die FPÖ und ihr Kandidat Kickl hatten den Abschluss ihres Wahlkampfes am Vortag vor einer weitaus grösseren Menschenmenge im Wiener Stadtzentrum gefeiert.
Aufgerufen zur Wahl
Am Sonntag sind in Österreich knapp 6,4 Millionen Bürger aufgerufen ein neues Parlament zu wählen. Die Umfragen zeigen die SPÖ bei etwa 20.6 Prozent und damit noch mal unter ihrem Rekordtief von 2019 als sie 21.2 Prozent der Stimmen erreichte. Die Demoskopen sehen die FPÖ bei 27 Prozent und die ÖVP bei 25 Prozent. Die Grünen, bisher Koalitionspartner der ÖVP, können demnach mit rund neun Prozent der Stimmen rechnen ebenso die liberalen Neos.
Andreas «Andi» Babler ist Bürgermeister einer Kleinstadt im Süden von Wien. Er kam vor rund einem Jahr in einer Kampfabstimmung an die Parteispitze. Innerhalb der SPÖ wird er von einigen als zu links angesehen. Sollten die Sozialdemokraten ein schlechtes Wahlergebnis erzielen könnte seine Zukunft an der Parteispitze infrage stehen.