Spanien streicht Strandduschen – Touris bleiben salzig
Wegen Wassermangel sollen an den spanischen Stränden die Duschen verschwinden. Erste Gemeinden verzichten bereits darauf – offenbar ganz ohne Beschwerden.

Das Wichtigste in Kürze
- Strandduschen sollen in Spanien aus Umweltgründen künftig abgeschafft werden.
- Erste Gemeinden wie Sanxenxo haben Duschen bereits entfernt – ohne negative Reaktionen.
- Trotz Verzicht auf Duschen steigt die Zahl ausgezeichneter Strände mit «Blauer Flagge».
An Spaniens Stränden müssen Urlauber künftig womöglich auf Duschen verzichten. Das berichtet die Zeitung «Ultima Hora» unter Berufung auf die nationale Vereinigung für Umwelt- und Verbraucherbildung (ADEAC).
Die Organisation plant die Massnahme als Teil einer Strategie zur Nachhaltigkeit und Wassereinsparung. ADEAC-Präsident José Palacios Aguilar betont, dass ineffiziente Systeme wie Strandduschen «schnell zum Problem werden».
Duschen in Hotels oder Wohnungen seien deutlich ressourcenschonender.
Galizische Gemeinde macht es vor
Die Gemeinde Sanxenxo in Galizien hat bereits alle Strandduschen entfernt – ohne Beschwerden von Besuchern.
Auch das «Mallorca Magazin» stellt fest: Viele Insulaner kommen gut ohne Dusche aus. Sie lassen das Meerwasser auf der Haut trocknen. Zudem verwenden sie eine mit Meerwasser gefüllte Flasche, um sich vor dem Einsteigen ins Auto die Füsse zu spülen.
Trotz der Einschränkungen bleibt die Qualität der spanischen Strände hoch. 2025 erreicht das Land einen neuen Rekord mit 642 Stränden, die mit der «Blauen Flagge» ausgezeichnet wurden. Vier mehr als im Vorjahr.
Zusätzlich erhielten 101 Sporthäfen und sechs touristische Boote das Umweltsiegel. Die «Blaue Flagge» der Foundation for Environmental Education (FEE) steht für Wasserqualität, Umweltmanagement, Umweltbildung, Sicherheit und barrierefreien Zugang.
Entsalzungsanlagen und Trinkwasser per Tankschiff
Der Wasserschutz wird in Spanien angesichts zunehmender Trockenheit durch den Klimawandel immer wichtiger. Einige Regionen werden bereits per Tankschiff mit Trinkwasser versorgt. In Katalonien entsteht eine grosse Entsalzungsanlage.
Zugleich häufen sich Extremereignisse: Im Oktober 2024 starben bei einer Flut in Valencia über 200 Menschen. 130'000 Menschen forderten danach bei Protesten Konsequenzen.