Serbien will dem EU-Mitgliedstaat Tschechien nach Angaben aus Prag 100 000 Corona-Impfstoffdosen mit dem Pfizer-Biontech-Wirkstoff kostenlos überlassen.
Impfstoff Indien
Wachpersonal steht neben einer Lieferung Corona-Impfstoff. (Symbolbild) - sda - Keystone/AP/Rahmat Gul

Das sei ein «unglaubliches Geschenk», schrieb der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis am Mittwoch bei Twitter. Zuvor hatte er den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic zum Abschluss eines dreitägigen Besuchs in Prag empfangen.

Am Dienstag hatte sich der tschechische Präsident Milos Zeman bei Vucic persönlich für die Nato-Luftangriffe auf Serbien im Jahr 1999 entschuldigt. Die Nato führte die Militärschläge durch, um den Kosovokrieg zu beenden. Die völkerrechtliche Bewertung des Einsatzes ist umstritten, da er nicht durch ein UN-Mandat gedeckt war.

Nach einem Bericht des Nachrichtenportals Seznamzpravy.cz wartet Tschechien immer noch auf die Lieferung von rund 80'000 Impfstoff-Dosen, die Slowenien, Österreich und Ungarn dem Land aus Solidarität schenken wollten. Sie würden nun bis Ende Juni erwartet, hiess es. Tschechien hatte einen Kompromissvorschlag zur solidarischen Verteilung von Impfstoff in der EU abgelehnt und war bei der anschliessenden Umverteilung selbst aussen vor geblieben.

In dem Land mit knapp elf Millionen Einwohnern sind inzwischen knapp 4,3 Millionen einzelne Impfstoff-Dosen verabreicht worden. Mehr als 1,1 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Die Corona-Lage hat sich sehr gebessert: Innerhalb von sieben Tagen wurden zuletzt 63 Neuinfektionen je 100'000 Einwohner registriert.

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