Serbien: Gewalt bei Protesten gegen die Regierung
In Serbien ist es erneut bei Demonstrationen gegen Präsident Aleksandar Vucic zu schweren Gewaltakten gekommen. Die Proteste dauern bereits seit Monaten an.

Tausende regierungskritische Demonstranten versammelten sich in Belgrad und anderen Städten Serbiens. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein, um die Protestbewegung zu brechen, berichtet «Deutschlandfunk».
Anhänger von Präsident Vucic griffen laut dem «SRF» gezielt Protestierende an. Maskierte, teils vermummte Männer schossen Feuerwerk auf die Demonstranten und beschädigten Parteibüros der Regierungspartei SNS.
Regierung verhärtet Haltung gegen Proteste
Vucic bezeichnet die Demonstranten als «Terroristen» und kündigte harte Gegenmassnahmen an. Er wolle alles tun, «um Recht, Frieden und Ordnung wiederherzustellen», so das «ZDF heute».

Laut Vucic sollen 130 Polizisten verletzt worden sein. Auch Protestierende wurden verletzt und berichten von zunehmender Gewalt gegen sie.
Forderungen nach Deeskalation in Serbien
Die Gewalt richtete sich zunehmend gegen Oppositionelle und kritische Studierende. Oppositionspolitiker und Menschenrechtler verurteilen das harte Vorgehen scharf.
Der Druck auf die Regierung Serbiens wächst, doch offizielle Reaktionen aus dem Ausland bleiben verhalten, wie die «Tagesschau» berichtet.
Auslöser der Proteste in Serbien war der Einsturz eines frisch renovierten Bahnhofsvordachs in Novi Sad am 1. November 2024.
Das Unglück soll vor allem durch Korruption begünstigt worden sein, durch das 16 Menschen ihr Leben verloren.