Salzburg feiert 100 Jahre «Jedermann»

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Österreich,

Festtag bei den Salzburger Festspielen: Zum «Jedermann»-Tag werden unter anderem die Bundespräsidenten Van der Bellen und Steinmeier erwartet.

Tobias Moretti tanzt als "Jedermann" mit Caroline Peters (Buhlschaft). Foto: Barbara Gindl/APA/dpa
Tobias Moretti tanzt als "Jedermann" mit Caroline Peters (Buhlschaft). Foto: Barbara Gindl/APA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 100 Jahren - am 22.

August 1920 - wurde Hugo von Hofmannsthals «Jedermann - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes» erstmals bei den Salzburger Festspielen aufgeführt.

Das Jubiläum «100 Jahre Jedermann» soll mit einem «Jedermann»-Tag gefeiert werden - wegen der Corona-Pandemie unter strikten Hygienebestimmungen. Erwartet werden dazu auch Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein deutscher Kollege Frank-Walter Steinmeier.

Frühere «Jedermann»-Darsteller wie Klaus Maria Brandauer, Peter Simonischek, Cornelius Obonya, Philipp Hochmair sowie der amtierende «Jedermann» Tobias Moretti (61) lesen in der Stadt aus dem Stück.

Die Bundespräsidenten Van der Bellen und Steinmeier haben zunächst den Besuch eines Konzerts der Wiener Philharmoniker unter Leitung von Christian Thielemann geplant, dann am Abend die festliche Aufführung des «Jedermann» auf dem Domplatz.

Im Jahr 1920, bei der Festspiel-Premiere zwei Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, setzte Regisseur Max Reinhardt das Stück erstmals auf dem Domplatz in Szene. Seither wurde es mit Ausnahme der Jahre 1922 bis 1926 sowie der Zeit von 1937 bis 1945, als Hofmannsthals Werke unter den Nazis nicht gespielt werden durften, jeden Sommer aufgeführt und zum Markenzeichen des Festivals.

Uraufgeführt wurde der «Jedermann» 1911 in Berlin. Hofmannsthal hatte sein Stück nach Art eines altenglischen Mysterienspiels in historisch anmutenden Knittelversen verfasst. Die Wiederbelebung dieser mit allegorischen Figuren wie dem «Mammon» oder dem «Glauben» ausgestatteten dramatischen Form wollte der Dichter als Erneuerung des Theaters aus dem Geist der Vergangenheit verstanden wissen.

Bis 2002 wurde der «Jedermann» in Salzburg streng nach den Vorgaben Reinhardts inszeniert, in altertümlichen Kostümen und deklamatorischer Sprache. Der Leiter der Oberammergauer Passionsspiele, Christian Stückl, brach erstmals mit der ehernen Tradition und setzte deutliche moderne Akzente.

Die auch in diesem Jahr gespielte Inszenierung von Michael Sturminger aus dem Jahr 2017 ist die bislang radikalste. Sie zeigt einen sehr heutigen «Jedermann» in Alltagskleidung, den nicht göttliches Schicksal, sondern mutmasslich ein Hirntumor ereilt.

Zu den früheren Jedermann-Darstellern in Salzburg gehörten in den 70er und 80er Jahren auch Weltstars wie Curd Jürgens und Maximilian Schell.

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