Was wir zu Weihnachten feiern
Weihnachten vereint alte Rituale und moderne Gewohnheiten. Von den mystischen Raunächten bis zu kunstvollen Krippen, viele Traditionen sind lebendig geblieben.

Weihnachten ist in Europa das zentrale Fest im Winter, das die Geburt Jesu Christi feiert. Historisch verbindet es christliche und vorchristliche Elemente, etwa den Wintersonnenwende-Gedanken vom Sieg des Lichts über die Dunkelheit.
Weihnachten wurde zudem über die Jahrhunderte mit unterschiedlichsten Bräuchen angereichert, darunter Christmetten, Festessen und Familienfeiern. So berichtet es die «Krone».
Advent und alte Vorbereitungsrituale
Die vier Wochen vor Weihnachten dienten früher mehr als strenge Fastenzeit und Besinnungsphase.
Heute ist der Advent oft von Konsum geprägt, mit Adventskalendern und zahlreichen Angeboten im Handel.
Der Adventkranz mit vier Kerzen symbolisiert hingegen die Zeit bis Weihnachten. Historisch gab es sogar Varianten mit vielen Kerzen, um die Tage bis zum Fest zu markieren.
Raunächte: die mystischen zwölf Nächte
Zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest liegen die Raunächte, eine Zeit mit starkem mystischen Charakter. Der Volksglaube sieht diese Nächte als Schwellenzeit zwischen den Jahren, in der böse Geister unterwegs sein könnten.
Traditionell räucherte man daher Haus, Hof und Stall, um Schutz und Reinigung zu bewirken.
Dieses Brauchtum hat vorchristliche Wurzeln und erlebt heute in manchen Regionen eine Wiederbelebung. So berichtet es die «WELT».
Krippen: die Darstellung der Geburt Christi
Die Darstellung der Heiligen Familie in einer Krippe hat eine lange Tradition. Sie geht auf den franziskanischen Brauch des Presepio zurück.
Diese wurde im 13. Jahrhundert von St. Franziskus von Assisi eingeführt. Diese Szene zeigt Maria, Josef, das Jesuskind, Hirten, die Weisen und Tiere.

Sie findet sich heute in Kirchen und vielen Haushalten, so «Friends of Creche»
Weihnachtsbaum und Dekorationen
Der Weihnachtsbaum gilt für viele als zentrales Symbol des Festes. Erst wenn die geschmückte Tanne mit Kugeln, Lichtern und Kerzen erstrahlt, beginnt für viele die Bescherung.
Obwohl geschmückte Bäume bereits im 15. Jahrhundert belegt sind, hat der Weihnachtsbaum heidnische Wurzeln und wurde von der Kirche abgelehnt. Erst im 20. Jahrhundert setzte er sich flächendeckend in den Haushalten durch.
Ein festes Ritual ist auch das Läuten eines Glöckchens, das den Moment der Bescherung ankündigt. Es signalisiert, dass das Christkind den Raum verlassen hat und die Geschenke verteilt sind.
Regionale Variationen und lebendige Bräuche
Christkindlmärkte, Weihnachtslieder und Rorate-Messen sind in vielen Ländern fest verankert und verknüpfen Gemeinschaftsgefühl mit religiöser Praxis. So die «Krone» weiter.

Traditionen wie das Friedenslicht oder das Sternsingen am Dreikönigstag verbinden das Weihnachtsfest mit Solidarität und dem Wunsch nach Frieden.
Auch wenn manche alten Rituale im Alltag an Bedeutung verloren haben, erleben wir gerade ein Revival alter Bräuche. Weihnachten bleibt somit ein lebendiges Fest, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet.












