Nach massiven türkischen Luft- und Artillerieangriffen auf kurdische Stellungen im Norden Syriens hofft Russland, die Türkei überzeugen zu können, aufzuhören.
Im Syrien-Türkei-Konflikt soll es bereits 38 zivile Todesopfer gegen.
Im Syrien-Türkei-Konflikt soll es bereits 38 zivile Todesopfer gegen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei bombardiert kurdische Stellungen in Syrien weiterhin heftig.
  • Russland will Erdogan derweil von Zurückhaltung überzeugen.
  • Es drohe eine Eskalation der Spannungen.

Nach massiven türkischen Luft- und Artillerieangriffen auf kurdische Stellungen im Norden Syriens hat Russland am Dienstag seine Hoffnung auf Zurückhaltung der Türkei ausgedrückt. «Wir hoffen, unsere türkischen Kollegen davon überzeugen zu können, von einer übermässigen Gewaltanwendung auf syrisches Gebiet» abzusehen, um «die Eskalation der Spannungen zu vermeiden», sagte der Kreml-Gesandte für Syrien, Alexander Lawrentjew.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuletzt angegeben, den Einsatz von Bodentruppen im Nachbarland zu erwägen.

Türkei marschiert in Syrien ein

Das Land hatte am Sonntag eine lange geplante Militäroffensive gegen kurdische Einheiten in Nordsyrien begonnen. Die Angriffe richteten sich nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums gegen Stützpunkte der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der syrisch-kurdischen Organisation YPG. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben dabei 38 Menschen.

Konflikt in Syrien Türkei
Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, während eines Treffens seiner regierenden Partei. Foto: Mustafa Kaya/XinHua - DPA

Russland habe monatelang «alles getan, um eine gross angelegte Bodenoperation zu verhindern», sagte Lawrentjew in der kasachischen Hauptstadt Astana, wo neue Verhandlungen zum Syrien-Konflikt mit Vertretern aus Russland, dem Iran und der Türkei stattfinden. Er rief alle Beteiligten zur «Fortsetzung der Arbeit» auf, um eine «friedliche Lösung zu finden, einschliesslich der Kurden-Frage».

Die Türkei unterstützt in Syrien gegen den Machthaber Baschar al-Assad kämpfende Rebellen. Syrien und Russland hingegen sind seit Jahrzehnten miteinander verbündet. Die Verbindung zwischen beiden Staaten ist aber besonders eng, seit Moskau im Jahr 2015 an der Seite Assads militärisch in den Krieg in Syrien eingegriffen hatte. In der Folge hatte sich das Blatt zugunsten des Machthabers gewendet, dessen Truppen eine ganze Reihe von Gebieten zurückerobern konnten.

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