Prozess um Mord an 29-jährigem Brasilianer in Hamburg begonnen
In Hamburg hat am Freitag der Prozess um den Mord an einem 29-jährigen Mann aus Brasilien begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- 46-Jähriger soll Opfer bei Vergewaltigungsversuch in Wohnung getötet haben.
Ein 46-Jähriger muss sich vor dem dortigen Landgericht verantworten, weil er seinem Opfer laut Anklageschrift nach einem Partybesuch im Herbst 2019 in seiner Wohnung einen potenziell tödlichen Drogencocktail verabreichte, um ihn zu missbrauchen.
Als der jüngere Mann sich trotz der Drogenvergiftung wehrte und schrie, soll der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft mit grosser Gewalt auf ihn eingewirkt haben. Nach dem Verbrechen versteckte er die Leiche des Brasilianers, der als Informatiker in Hamburg arbeitete, in seiner Wohnung. Der junge Mann blieb rund vier Monate lang vermisst, es liefen grossangelegte Such- und Ermittlungsmassnahmen.
Erst im Januar dieses Jahres wurde die stark verweste Leiche des 29-Jährigen in der Wohnung des Beschuldigten gefunden. Dieser war zuvor durch eine Zeugenaussage als ein mutmasslicher Kontakt des Brasilianers vor dessen Verschwinden identifiziert worden. Auf der Suche nach dem Informatiker hatte die Polizei unter anderem bereits Kanäle im Hamburger Stadtgebiet mit Tauchern abgesucht.
Der Verdächtige ist darüber hinaus angeklagt, weil er bereits 2018 einem weiteren Mann bei einer Party heimlich K.O.-Tropfen in einem Getränk verabreicht, ihn anschliessend in seine Wohnung gebracht und dort vergewaltigt haben soll. Dabei machte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft Fotos und Videos, mit denen er sein Opfer erpressen wollte. Der Mann wandte sich allerdings an die Polizei.