Sie stören nicht nur das Stadtbild, sondern schwemmen jährlich auch Millionen Touristen an Land. Aktivisten wollen Kreuzfahrtschiffe daher aus Venedig verdammen. Nun bekommen sie prominente Unterstützung.
Die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer
Ein Kreuzfahrtschiff passiert den Giudecca-Kanal bei Venedig. Dies ist den Protestierenden ein Dorn im Auge. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem offenen Brief an Italiens Regierung haben unter anderem Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger und andere Promis den Kreuzfahrtverkehr in Venedig kritisiert.

«Stop für den Verkehr grosser Schiffe in der Lagune», hiess es in dem Schreiben, das auf den 1. Juni datiert ist und der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Die Initiatoren klagten über das «absolute Fehlen von Respekt gegenüber einem der wichtigsten Weltkulturerbe». Es brauche ein Gesetz, damit die kulturelle Identität der Stadt gewahrt bleibe.

Die gemeinnützige Organisation Venetian Heritage hatte den Brief aufgesetzt. Neben Rocker Jagger unterstützten auch Schauspielerin Tilda Swinton und Regisseur James Ivory die zehn Punkte des Papiers. Die Promis kritisierten unter anderem auch das Ungleichgewicht in der Stadt zwischen Bewohnern und Touristen. Sie forderten, die Regeln für das Vermieten von Wohnungen an Urlauber zu verschärfen und die Massen an Touristen besser zu organisieren.

Vor der Corona-Pandemie hatte Venedig jährlich Millionen von Touristen beherbergt. Die Stadt war Ziel vieler Kreuzfahrtschiffe, über die seit Jahren gestritten wird. Die Regierung in Rom hatte Ende März grünes Licht für Pläne gegeben, um besonders die grossen Pötte aus der Altstadt zu verbannen. Sie sollen in einem Hafen ausserhalb der Lagune anlegen. Dazu werden Ideen gesucht.

Am Samstag soll nach gut eineinhalb Jahren wieder ein grosses Kreuzfahrtschiff aus Venedig ablegen, wie der Hafen auf Nachfrage bestätigte. Medienberichten zufolge wird es durch die Lagune und am Markusplatz entlang fahren, was für Wirbel sorgte. Die Bewegung «No Nav», die die Kreuzfahrer aus der Lagune haben will, kündigte auf Facebook Proteste an.

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