Im Nu weg: Wer Wohnung sucht, muss schnell sein
Mehr Wohnungen auf dem Markt, aber schneller vermietet denn je. Die Nachfrage übertrifft das wachsende Angebot deutlich. Sie gehen weg wie warme Weggli.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Wohnungsmarkt boomt: Das Angebot wächst, die Nachfrage steigt.
- Doch die Mietobjekte werden in Rekordzeit vermietet.
- Die Wohnungen sind im Schnitt nur noch 24 Tage lang ausgeschrieben.
Wer eine Wohnung sucht, muss schnell sein: Die Nachfrage ist so hoch, dass die ausgeschriebenen Mietobjekte in Rekordgeschwindigkeit wieder vergeben sind. Und das, obwohl das Angebot ebenfalls wächst.
Die guten Neuigkeiten vorneweg: Auf den grossen Immobilienportalen wurden zwischen Oktober 2024 und September 2025 rund 408'600 Mietwohnungen ausgeschrieben. 24'000 mehr als im Jahr zuvor, was einem Plus von sechs Prozent entspricht.
Zu diesen Ergebnissen kommt der am Mittwoch veröffentlichte Online-Wohnungsindex OWI. Dieser wird durch das Swiss Real Estate Institute ermittelt. Im Auftrag des Verbands der Immobilienwirtschaft Schweiz (SVIT), des Hauseigentümerverbands Schweiz (HEV) und des Immobilienportals Newhome.
Nachfrage übersteigt Angebot deutlich
Die Auswahl ist also etwas grösser, doch die wachsende Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Die durchschnittliche Insertionsdauer sank in der Folge um einen Tag auf 24 Tage. Sie erreichte damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 2015.
Heisst: Die Wohnungen sind im Schnitt nur noch 24 Tage lang ausgeschrieben.
«Es kommen mehr Wohnungen auf den Markt, die aber noch rascher wieder vermietet werden», heisst es in der Studie. Dies unterstreiche den anhaltend hohen Nachfragedruck. Zudem nutzten viele Mieterinnen und Mieter die wachsende Auswahl offensichtlich als Gelegenheit für einen Wohnungswechsel.
Die Entwicklung verläuft regional unterschiedlich, folgt aber einem klaren Trend: In 19 von 26 Kantonen wurden mehr Wohnungen ausgeschrieben, in 14 Kantonen verkürzte sich parallel die Dauer der Ausschreibung.
Besonders deutlich wuchs das Angebot in Appenzell Ausserrhoden (+61%), im Wallis (+39%), in der Waadt (+29%) und in Graubünden (+29%). Trotzdem fanden Vermieter in all diesen Kantonen schneller neue Mietparteien.
Im Tessin sinkt Nachfrage
Ein gegenteiliges Bild zeigt sich im Tessin: Dort wurden weniger Wohnungen ausgeschrieben (-23%) und die Inserate blieben länger online (+6 Tage), was auf eine sinkende Nachfrage deutet.
Im Städtevergleich ist die Wohnungsknappheit in Chur am ausgeprägtesten. Obwohl dort deutlich mehr Wohnungen auf den Markt kamen (+48%), wurden sie im Schnitt bereits innert 10 Tagen vermietet.
Das ist schweizweit ein Rekord. Auch Freiburg, Lausanne und Neuenburg verzeichnen eine steigende Nachfrage.
Schnell drehen die Märkte weiterhin in Zürich, Winterthur und Genf. Dort finden Wohnungen nach 13 bis 16 Tagen neue Mieterinnen und Mieter.
In Zürich gibt es allerdings zum zweiten Mal in Folge eine leichte Entspannung: Es werden so viele Wohnungen ausgeschrieben wie nie seit Beginn der Messungen 2015. Die dürfte laut Studie mit Zu- und Wegzügen sowie Umzügen zusammenhängen.











