Der prominente frühere Fernsehmoderator Jama Siawasch sowie zwei weitere Zivilisten sind am Samstag bei einem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul getötet worden.
Der frühere Fernsehmoderator Jama Siawasch
Der frühere Fernsehmoderator Jama Siawasch - TOLO TV/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jama Siawasch und zwei weitere Zivilisten sterben durch Autobombe.

Eine an Siawaschs Auto platzierte Bombe explodierte nach Angaben der Polizei in der Nähe seiner Wohnung. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Siawasch war erst seit kurzem als Berater für Afghanistans Zentralbank tätig. Zuvor arbeitete er als Moderator für den privaten Fernsehsender «Tolo News». Dieser ist bekannt für Interviews, in denen sich die Gäste äussert kritischen Fragen stellen müssen.

Das afghanische Innenministerium ging davon aus, dass das Haqqani-Netzwerk hinter dem Anschlag steht - die Gruppe hat Verbindungen zu den Taliban. «Solche gezielten Attacken sowie der Einsatz von Haftbomben sind die Fortführung krimineller Handlung durch das Haqqani-Netzwerk und die Taliban», sagte Ministeriumssprecher Tarik Arian. Afghanistans Präsident Ashraf Ghani ordnete eine Untersuchung an.

Der Anschlag ereignete sich inmitten von Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den Taliban. Ziel der Gespräche ist es, den jahrelangen Konflikt in dem Land zu beenden. Die Verhandlungen waren durch ein Abkommen zwischen den USA und den Taliban zustande gekommen, das den schrittweisen Abzug der US-Truppen aus dem Land regelt.

Wegen der anhaltenden Gewalt in Afghanistan gestalten sich die Friedensgespräche jedoch schwierig. Die afghanischen Behörden machen die Taliban immer wieder für Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte verantwortlich; die Radikalislamisten nutzen die Gewalt ihrerseits als Druckmittel in den Verhandlungen.

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