In Budapest gehen Zehntausende bei Oppositions-Demo auf die Strasse
Es regnete in Strömen, aber dennoch nahmen Zehntausende in Budapest an einem von Oppositionsführer Péter Magyar organisierten «Nationalen Marsch» teil.

Zehntausende Ungarn sind am Donnerstag dem Aufruf des Oppositionsführers Péter Magyar zu einem «Nationalen Marsch» durch Budapest gefolgt. Die Demonstration fand am ungarischen Nationalfeiertag statt, an dem der Beginn des Volksaufstands von 1956 gefeiert wird.
Die Kundgebung leitete den Wahlkampf von Magyars liberalkonservativer Partei Tisza ein. Magyar gilt laut Umfragen als stärkster Herausforderer von Ministerpräsident Viktor Orbán, berichtet das «ZDF».

Magyar warf Orbán vor, aufgrund seiner engen Beziehung zu Kremlchef Wladimir Putin das damalige Ein-Parteien-System wieder aufbauen zu wollen. Die Demonstranten skandierten laut einer Reporterin der «dpa» vor allem anti-russische Parolen wie «Russen, geht nach Hause».
Orban ruft in Budapest zu Friedensmarsch auf
Der ehemalige Fidesz-Weggefährte Péter Magyar gilt als Insider, der die Regierung Orbán mit Korruptionsvorwürfen herausfordert. Er veröffentlichte Gesprächsmitschnitte mit seiner Ex-Frau, der ehemaligen Justizministerin Judit Varga, die Manipulationen innerhalb der Regierung belegen sollen, berichtet «BR24».
Magyar hatte vor wenigen Monaten überraschend mit seinem früheren politischen Umfeld gebrochen und kündigte die Gründung einer neuen Partei an. Die Menschen bei der Demonstration in Budapest forderten einen Machtwechsel.
Ministerpräsident Orbán reagierte auf die Proteste in Budapest und rief seinerseits zu einem «Friedensmarsch» auf. Die Teilnehmer riefen laut «Euronews» Parolen wie «Wir wollen nicht für die Ukraine sterben».












