Polymerase-Kettenreaktion: Das müssen Sie zu den PCR-Tests wissen

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Deutschland,

Es gibt diverse Möglichkeiten, eine Corona-Infektion festzustellen. Die gängigste Variante derzeit sind die sogenannten PCR-Tests (Polymerase-Kettenreaktion).

Polymerase-Kettenreaktion
Eine Studienassistentin hält einen Tupfer für einen PCR-Test in der Hand. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die PCR-Tests stehen immer wieder in der Kritik.
  • Hier erfahren Sie das Wichtigste über die Testmöglichkeit.

Immer wieder kommen Zweifel auf über die Genauigkeit der PCR-Test. Hier erhalten sie Antworten zu den drei wichtigsten Fragen rund um die «Polymerase-Kettenreaktion»-Tests.

Was wird mit PCR-Tests nachgewiesen?

Bei einem PCR-Test (PCR: polymerase chain reaction, deutsch: Polymerase-Kettenreaktion) wird meist aus dem Rachenraum ein Abstrich genommen. Dieser wird im Labor auf Genmaterial von Sars-CoV-2 untersucht.

Dafür wird das nur in geringen Mengen vorhandene genetische Material einer Probe zunächst in mehreren Durchgängen vervielfältigt. Anschliessend kann man sehen, ob Gensequenzen des Virus vorliegen oder nicht.

PCR-Test
Eine medizinische Mitarbeiterin führt einen PCR-Test an einer Frau im Madrider Stadtteil Carabanchel Alto durch. (PCR: polymerase chain reaction, deutsch: Polymerase-Kettenreaktion) - dpa

Der Test stellt eine Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes fest. Demnach gilt als Infektion «die Aufnahme eines Krankheitserregers und seine nachfolgende Entwicklung oder Vermehrung im menschlichen Organismus».

Krankheitserreger sind unter anderem Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten, die bei Menschen «eine Infektion oder übertragbare Krankheit verursachen» können. Für den Nachweis einer Infektion ist es irrelevant, wie viel Virus ein Mensch in sich trägt.

Wie sieht es mit der Fehlerquote bei PCR-Tests aus?

PCR-Tests sind sehr genau, können aber in sehr seltenen Fällen auch falsche Ergebnisse liefern. Wissenschaftler unterscheiden hier zwei statistische Grössen: Die Sensitivität gibt an, wie gut ein Test mit Sars-CoV-2 infizierte Menschen richtig erkennt. Die Spezifität gibt an, wie gut der Test einen Nicht-Infizierten korrekt als solchen erkennt.

Es stehen eine Reihe von kommerziellen Testsystemen zur Verfügung. Für diese werden sehr hohe – und damit sehr gute – Werte für Sensitivität und Spezifität angegeben.

Wie oft es zu falsch positiven und falsch negativen Testergebnissen kommt, lässt sich aber nicht sicher angeben. Das liegt unter anderem an folgendem: Die Umstände bei der Probennahme, Transport und Lagerung sowie der Bearbeitung im Labor spielen eine Rolle .

Christian Drosten Coronavirus
Christian Drosten, ist der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin und nimmt regelmässig zu der Pandemie mit dem Coronavirus Stellung. - dpa

Grundsätzlich gilt: Je wahrscheinlicher es ist, dass sich eine Person infiziert hat, desto höher ist auch die Aussagekraft eines positiven Tests. Und umgekehrt. Experten nennen das Vortestwahrscheinlichkeit.

«Das Ergebnis einer Labortestung ist immer eine Diagnose, nie ein rohes Testergebnis.» Dies hatte der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité dazu erklärt.

Das RKI geht «von einer sehr geringen Zahl falsch positiver Befunde aus, die die Einschätzung der Lage nicht verfälscht». Dies, wenn die «Polymerase-Kettenreaktion»-Tests korrekt durchgeführt und deren Ergebnisse fachkundig beurteilt werden Konkretere Angaben macht das Institut nicht.

Polymerase-Kettenreaktion: Sind alle Menschen mit positivem Ergebnis ansteckend?

Nein. PCR-Tests weisen nicht nach, ob ein Mensch zum Zeitpunkt des Abstriches infektiös ist oder nicht. Erbgut findet sich auch in totem Virusmaterial, das zum Beispiel nach einer vom Immunsystem erfolgreich bekämpften Infektion noch vorhanden ist.

Solches Material kann sich auch noch viele Tage bis mehrere Wochen nach einer Infektion nachweisen lassen. Ansteckend ist der Betroffene dann unter Umständen längst nicht mehr.

Labordaten legen nahe, dass Infizierte zwei Tage vor Symptombeginn und zu Beginn der Krankheit am ansteckendsten sind. Dies heisst es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Je nachdem, wann der Test erfolgt, kann ein nachweislich Infizierter bereits nicht mehr ansteckend sein. Aber auch später noch infektiös werden. Auch bei einem asymptomatischem Infektionsverlauf kann das Virus übertragen werden.

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