Ein hessischer Goldhändler soll mit einem Schneeballsystem viele Kunden betrogen haben. Doch vor Gericht verweigert ein wichtiger Zeuge nun die Aussage.
Die beiden Angeklagten bei einem Verhandlungstermin im Dezember 2020. Foto: Arne Dedert/dpa
Die beiden Angeklagten bei einem Verhandlungstermin im Dezember 2020. Foto: Arne Dedert/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Prozess gegen zwei ehemalige leitende Angestellte des insolventen Goldhändlers PIM aus Südhessen hat der Zeuge, der mit seiner Anzeige das ganze Verfahren ins Rollen brachte, die Aussage verweigert.
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«Es sind mehrere strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen ihn anhängig», zitierte Anwalt Marcus Traut aus der Begründung des 62-Jährigen. Der Auftritt des Zeugen vor dem Darmstädter Landgericht dauerte am Donnerstag keine fünf Minuten. Er stelle Strafanzeige und sage jetzt kein Wort mehr, kritisierte Traut. «Das ist bezeichnend. Das sollte der Kammer und den Schöffen zu denken geben.»

Die PIM Gold GmbH soll zwischen 2016 und September 2019 mit Kunden Lieferverträge einschliesslich Bonusversprechen über Gold abgeschlossen, diese dann aber nicht erfüllt haben. Zinsen sollen nach einer Art Schneeballsystem mit Geld neu angeworbener Kunden ausgezahlt worden sein. Angeklagt sind der 50 Jahre alte frühere Geschäftsführer und der 53 Jahre alte Chef der Vertriebsfirma des Goldhändlers aus dem hessischen Heusenstamm wegen schweren Betruges.

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