Papst Franziskus hat das Rücktrittsangebot des polnischen Bischofs von Lowicz, Andrzej Dziuba, angenommen.
Generalaudienz
Papst Franziskus nach einer Generalaudienz auf dem Petersplatz. - dpa

Wegen Versäumnissen bei der Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen in Polens katholischer Kirche hat Papst Franziskus den Bischof von Lowicz, Andrzej Dziuba, abberufen. Der Vatikan gab am Samstag in Rom bekannt, dass der Pontifex ein Rücktrittsangebot des 74-Jährigen angenommen habe.

Es seien «Schwierigkeiten in der Verwaltung der Diözese und insbesondere Nachlässigkeiten bei der Behandlung von Fällen sexuellen Missbrauchs festgestellt, die von einigen Geistlichen an Minderjährigen begangen wurden», hiess es in einer Stellungnahme der päpstlichen Nuntiatur in Polen. Die Diözese Lowicz gehört zum Erzbistum Lodz im Landesinneren.

Nach Berichten polnischer Medien soll Dziuba etwa einen Priester in seiner Diözese von einer Gemeinde zur nächsten versetzt haben, obwohl er durch Aussagen der Opfer von den Missbrauchsvorwürfen wusste. Der Priester wurde mittlerweile zu drei Jahren Haft verurteilt.

Kirche in Polen seit Jahren von Missbrauchsvorwürfen erschüttert

Die katholische Kirche in der Heimat von Franziskus' Vorvorgänger Johannes Paul II. (1920-2005) wird seit Jahren von Missbrauchsvorwürfen erschüttert. Der polnische Papst – mit bürgerlichem Namen Karol Wojtyla – hatte Dziuba vor zwei Jahrzehnten noch selbst zum Bischof ernannt. Inzwischen traten in Polen schon mehrere Bischöfe vorzeitig zurück.

Auch in vielen anderen Ländern wurden Kinder und Jugendliche von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht. In vielen Fällen versuchte die Kirche, das zu verbergen. Weltweit gibt es mehr als 1,4 Milliarden Katholiken.

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