Mit Blick auf die aktuell laufenden Kriege auf der Welt zieht Papst Franziskus ein düsteres Fazit. Die Menschheit habe sich vom Frieden abgekehrt.
Papst Franziskus Ukraine Krieg
Papst Franziskus während einer wöchentlichen Generalaudienz. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mensch habe die Sprache des Friedens vergessen, sagt Papst Franziskus.
  • Unter anderem fordert der Pontifex für die Ukraine eine diplomatische Lösung.
  • Die Schwächsten würden besonders unter den Kriegen leiden, so das Kirchenoberhaupt.
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Für Papst Franziskus sind der Ukraine-Krieg und die anderen Konflikte auf der Welt das Ergebnis einer generellen Abkehr vom Frieden. «Wir leben nach einem Schema, in dem wir uns umbringen. Wegen des Willens nach Macht, nach Sicherheit, nach vielen Dingen.»

Dies sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem am Karfreitag ausgestrahlten TV-Interview des italienischen Senders Rai 1. «Ich verstehe die Regierungen, dass sie Waffen kaufen. Ich verstehe sie, aber heisse es nicht gut», sagte Franziskus.

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Wolodymyr Selenskyj und Papst Franziskus. (Archivbild) - Keystone

Der Pontifex hatte seit Kriegsbeginn in der Ukraine immer wieder den Einsatz von Waffen kritisiert. Er warb für eine diplomatische Lösung.

«Wenn wir in einem System des Friedens leben würden, wäre das nicht nötig», sagte er nun in dem Interview. Dabei erinnerte er auch «an die versteckten Kriege, die man nicht sieht, die weit weg sind von uns. Wir haben die Sprache des Friedens vergessen.»

Papst kritisiert ungleiche Behandlung der Flüchtlinge

Immer leiden die Schwächsten unter den Kriegen, wie der Argentinier betonte. Im Hinblick auf die Flüchtlinge kritisierte er, dass nicht alle gleich behandelt werden.

«Die Flüchtenden werden unterteilt. Erster Klasse, zweiter Klasse, nach Hautfarbe, ob man aus einem entwickelten Land kommt oder einem nicht entwickelten. Wir sind Rassisten, wir sind Rassisten und das ist schlimm», sagte der Papst.

Ukraine Krieg
Tausende Menschen flüchten vor dem Krieg in der Ukraine. (Archivbild) - AFP

Am Karfreitag stand für Franziskus eine Feier im Petersdom (17.00 Uhr) und später am Abend (21.15 Uhr) der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum an, der nach zwei Jahren Corona-Ausfall erstmals wieder öffentlichen zelebriert werden sollte.

Dabei sollten bei einer der 14 Stationen eine Frau aus der Ukraine und eine aus Russland gemeinsam das Kreuz tragen. Vom Vatikan wurde dies als Zeichen des Friedens geplant. Aus der Ukraine setzte es aber auch Kritik, weil Russland als Aggressor auf die Art nicht angemessen dargestellt werde.

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