Österreichische Nationalbibliothek restituiert 2255 Bücher
Die österreichische Nationalbibliothek hat während der Nazi-Zeit unrechtmässig erworbene Bücher an den Nationalfonds restituiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Rahmen einer Gedenkfeier hat die ÖNB 2255 Bücher aus der Nazi-Zeit restituiert.
- Die «erblosen» Bücher wurden danach durch die Bibliothek zurückgekauft.
Die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) hat heute Freitag im Rahmen einer Gedenkfeier 2255 in der NS-Zeit unrechtmässig erworbene «erblose» Bücher an den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus restituiert – und diese anschliessend für rund 75'000 Euro zurückgekauft.
Mit dieser Art der Rückgabe werde ein «Weg beschritten, der wegweisend für andere Museen und Bibliotheken» sei, da eine öffentliche Versteigerung der «erblosen» Bücher nicht zielführend wäre, heisst es in einer Mitteilung.
Bei den betreffenden Büchern handelt es sich zu einem grossen Teil um Judaica und Hebraica. Der Provenienz-Bericht der Nationalbibliothek im Jahr 2003 listete insgesamt rund 52'000 Objekte als mögliches «NS-Raubgut» auf.
Davon wurden insgesamt rund 49'000 Einzelobjekte an frühere Eigentümer, deren Erben und den Nationalfonds zurückgegeben. Bereits 2010 wurde eine erste Tranche von 8300 nicht restituierbaren erblosen Büchern aus dem Bestand der Nationalbibliothek an den Nationalfonds übergegeben und gleichzeitig für die Bibliothek zurückgekauft.