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OECD-Studie kritisiert deutsches Weiterbildungssystem

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Deutschland,

Eine aktuelle OECD-Studie zeigt: Deutschland hat ein starkes Ausbildungssystem. Bei den Möglichkeiten der Weiterbildung schneidet das Land jedoch deutlich schlechter ab als andere OECD-Länder.

Stühle stehen in einem Klassenraum der Robert Bosch Gesamtschule Hildesheim. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Stühle stehen in einem Klassenraum der Robert Bosch Gesamtschule Hildesheim. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das System der Weiterbildung in Deutschland zeigt einer OECD-Studie zufolge im internationalen Vergleich Schwächen.

In dem Bericht «Weiterbildung in Deutschland», den die Organisation vorlegte, wird der Bundesrepublik zwar insgesamt ein «leistungsstarkes Bildungs- und Ausbildungssystem» bescheinigt. «Bei der Teilnahme an Weiterbildungsmassnahmen über die Erstausbildung hinaus liegt Deutschland jedoch deutlich hinter anderen erfolgreichen OECD-Ländern», schreiben die Autoren.

Die Beteiligung an Weiterbildung unterscheide sich ausserdem erheblich zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. «Erwachsene mit geringen Grundkompetenzen, Geringverdienende und Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen weisen besonders niedrige Teilnahmequoten auf.»

In der Studie wird auch die Struktur des Weiterbildungssystems kritisiert. Es gebe in Deutschland schätzungsweise 18.000 öffentliche und private Weiterbildungsanbieter. Unternehmen, Sozial- und Wirtschaftspartner, Weiterbildungsträger und die Regierungen auf Bundes- und Landesebene teilten sich die Verantwortung für das Thema. Das System sei damit sehr komplex. Es könne so zwar auf unterschiedliche Anforderungen von Individuen, Organisationen und regionalen Arbeitsmärkten eingegangen werden. Aus Nutzerperspektive sei die Landschaft der Fördermöglichkeiten aber «unübersichtlich und kompliziert».

Der Bericht empfiehlt ein deutsches «Weiterbildungsgesetz» für einen gemeinsamen Rechtsrahmen im gesamten Bundesgebiet, die Einführung von Mindestqualitätsstandards für Weiterbildungsanbieter und höhere Anreize, um Angebote anzunehmen, etwa durch gezielte Aufstockung des Arbeitslosengeldes. Ansprüche auf Bildungszeiten sollten zudem «erheblich» ausgeweitet werden.

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