US-Präsident Trump hat Strafmassnahmen wegen Nord Stream 2 erlassen. Davon abschrecken lässt sich das Konsortium aber nicht. Es will das Projekt beenden.
Nord Stream 2
Das Verlegeschiff «Audacia» des Offshore-Dienstleisters Allseas verlegt in der Ostsee vor der Insel Rügen Rohre für die Gaspipeline Nord Stream 2. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA haben Sanktionen wegen Nord Stream 2 erlassen.
  • Die Schweizer Firma Allseas hat die Arbeiten am Projekt ausgesetzt.
  • Das Konsortium glaubt aber weiterhin an die Fertigstellung der Pipeline.

Das Betreiberkonsortium der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 will das Projekt fertigstellen – trotz der US-Sanktionen. «Die Nord Stream 2-Pipeline ist ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Versorgungssicherheit», teilte das Unternehmen heute Samstag mit. «Zusammen mit unseren Partnerfirmen arbeiten wir an der schnellstmöglichen Fertigstellung des Projektes.» Wie die Fertigbau laufen soll, sagte ein Sprecher auf Anfrage zunächst nicht.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die vom US-Kongress beschlossenen Strafmassnahmen per Unterschrift in Kraft gesetzt. Die USA versuchen, den Fertigbau auf den letzten Metern noch zu verhindern. Washingtons «Gesetz zum Schutz von Europas Energiesicherheit» zielt auf die Betreiberfirmen der hoch spezialisierten Schiffe ab, mit denen die Leitungsrohre durch die Ostsee verlegt werden.

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Der US-Präsident Donald Trump geht rechtlich gegen den TV-Sender CNN vor. - dpa

Die am Projekt beteiligte Schweizer Firma Allseas kündigte an, den Pipeline-Bau auszusetzen. US-Politiker hatten der Firma mit «potenziell vernichtenden» Sanktionen gedroht, sollte sie die Pipeline fertigbauen.

Höhere Kosten und Verzögerung

Es wird erwartet, dass der Bau der Leitung nun teurer wird und sich verzögert, weil Russland keine eigenen Spezialschiffe für solche Arbeiten hat und Ersatz suchen muss. Kremlchef Wladimir Putin hatte zudem Gegenmassnahmen auf die US-Sanktionen angekündigt.

Nord Stream 2 soll vom kommenden Jahr an Gas von Russland nach Deutschland liefern. Bislang wurden nach Angaben des Nord-Stream-2-Konsortiums mehr als 2100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt. Rund 300 Kilometer fehlen noch.

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